Wunschkonzert

Deutschland 1940 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Die junge, attraktive Inge Wagner lernt während der Olympiade in Berlin Herbert Koch kennen, seines Zeichens Fliegeroffizier. Es funkt sofort zwischen den beiden, und sie beschließen, bald zu heiraten. Aber bevor aus ihrem Wunsch Wirklichkeit wird, beordert man Herbert in geheimer Mission nach Spanien. Da er zu absolutem Stillschweigen verpflichtet ist, kann Herbert sich nicht einmal gebührend von Inge verabschieden.

Während des Krieges ist die Radiosendung "Wunschkonzert" eine der Verbindungen zwischen "Heimat und Front". Über diese Sendung werden Grüße übermittelt und Musikwünsche erfüllt. Eines Tages hört Inge einen Gruß von ihrem Herbert. Überglücklich, endlich ein Lebenszeichen von ihm zu bekommen, fasst sie neuen Mut. Per Brief vereinbart sie ein Treffen in Hamburg, sobald Herbert nach Hause zurückkehren kann. Aber Inge wartet vergeblich. Ein Todesfall und ein unglückliches Missverständnis verhindern beinahe, dass sie und Herbert sich endlich wieder in die Arme schließen können. Nationalsozialistischer Propagandafilm im Gewand einer zeitgenössischen Liebesgeschichte.

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Von der treudeutschen weiblichen Edelseele
Alltag in Deutschland während des Krieges. Jeden Sonntag um 15 Uhr saß man am Volksempfänger und hörte sich das Wunschkonzert an. Eine populäre Sendung, in der Soldaten und ihre Familien die musikalischen Favoriten nennen und hören konnten. Zum Beispiel die martialische Eröffnungsfanfare der Olympischen Spiele 1936. Da es noch keine Tonbänder gab, auf denen Musik archiviert werden konnte, musste alles live im großen Sendesaal des Reichsrundfunks in Berlin gespielt werden. Bekannte Künstler traten auf (Rökk, Rühmann, Weiss Ferdl). Darum herum sollte dieser Film komponiert werden - eine erbärmlich gelöste Auftragsarbeit. Ein Offizier (glatt, scharf, unangenehm: Carl Raddatz) verdreht einem braven, liebenswerten Mädel (mal wieder die ätherisch schlanke Ilse Werner) den Kopf, lässt sich dann zur Legion Condor versetzen, schreibt keine Briefe, ist einfach unverschämt verschwunden und als er es sich anders überlegt - mittlerweile befördert zum Flieger-Hauptmann - steht diese treudeutsche weibliche Edelseele immer noch ungeküsst herum und wartet auf ihn, den Helden der Luftfahrt. Das ist so simpel und durchsichtig gestrickt, dass die Autoren besser ihre Namen aus dem Vorspann genommen hätten. Um die ganze Fabel aufzublasen, wird dann Wochenschaumaterial dazwischengeschnitten - zum Beispiel die Olympia-Eröffnung, wo der verdutzte Zuschauer den Führer in Natura sehen darf. Der Hitlergruß der 90.000 im Olympiastadion in Berlin kommt genauso vor wie die flatternde Hakenkreuzfahne, die sich in den Schluss des Films drängelt. Der Hitlergruß ist allgegenwärtig. Regisseur Eduard von Borsody war da offenbar nicht zimperlich. Schließlich sei noch gesagt, dass der Film logische Brüche aufweist, die sich dem Zuschauer nicht erschliessen. Aber das, was er sich zusammenreimen kann, ist abgefeimt: Deutschlands Soldaten sind die Besten, der Krieg ist ein einziger Erfolg, die deutsche Frau ein treues hehres Wesen, Disziplin, Gehorsam und Dienst fürs Vaterland verstehen sich von selbst. Der Film war erfolgreich. Die Botschaften wurden mit heim genommen.

Credits

Darsteller

Alle Credits

Kostüme

Musik-Ausführung

Darsteller

Herstellungsleitung

Produktions-Assistenz

Dreharbeiten

    • 16.07.1940 - Oktober 1940
Länge:
2756 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 22.01.1997, 51284 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.12.1940, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Titel

  • Schreibvariante (DE) Das Wunschkonzert
  • Originaltitel (DE) Wunschkonzert

Fassungen

Digitalisierte Fassung

Länge:
101 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
1.0

Original

Länge:
2756 m, 101 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 22.01.1997, 51284 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.12.1940, Berlin, Ufa-Palast am Zoo

Prüffassung

Länge:
2832 m, 103 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 21.12.1940, B.54754, Jugendfrei

Länge:
2720 m, 99 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 24.01.1980, 51284, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Länge:
2689 m, 98 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 04.11.1943, B.59565, Jugendfrei