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Wanjiru Kinyanjuis Spielfilm "Der Kampf um den heiligen Baum" sieht man nicht an, dass die Regisseurin damit 1994 ihr Studium an der DFFB beschloss. Sie legt einen Witz und eine Souveränität an den Tag, wie man sie in Abschlussfilmen selten findet. Auch räumlich bewegt sie sich weit weg von Berlin. Gedreht hat sie in einem kenianischen Dorf und mit kenianischen Darsteller*innen. Vorlage ist eine Kurzgeschichte der Bestsellerautorin Barbara Kimenye. Gesprochen wird mal Englisch, mal Kisuaheli, und die Musik stammt von einem senegalesischen Musiker, Mamadou Mbaye.
Die Protagonistin, Mumbi, verlässt Nairobi und ihren Mann, weil der sie schlägt. Zurück im Dorf der Vorfahren legt sie sich mit einer christlichen Frauengruppe an. Diese ist fest entschlossen, alle Reste vorkolonialen Glaubens auszumerzen, und ärgert sich über einen prächtigen Baum, da ihm die Dorfbewohner*innen übernatürliche Kräfte zusprechen. Ein listiger Bürgermeister und ein verliebter Schneider springen Mumbi zur Seite, und am Ende sind Ameisen die Agenten dessen, wofür Ngũgĩ wa Thiong’o, der große alte Mann der kenianischen Literatur, einst den Begriff der "Dekolonialisierung des Denkens" prägte.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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