Mein Vater, der Gastarbeiter
15 Jahre ist Yüksel Yavuz alt, als sein Vater ihn nach dem Sommer auf der kurdischen Hochebene mit nach Deutschland nimmt. Der Vater hatte diesen Weg 1968 das erste Mal genommen: vom Schäfer zum Schweißer auf einer Hamburger Werft. Die räumliche und emotionale Distanz zwischen dem Leben in der Werftarbeitersiedlung Klein-Istanbul und dem Dorfleben in der Türkei hat die Familie geprägt. Die Mutter bleibt in der Heimat und der abwesende Vater wird zum sommerlichen Stargast, der mit Koffern voller Geschenke anreist. Bis er es nicht mehr aushält und in die Türkei zurückkehrt.
Der Weg zwischen Hamburg und dem kurdischen Dorf wird weiterhin so manches Mal zurückgelegt. Von den Eltern, die ihre Enkelkinder in Deutschland besuchen, und vom Sohn, der seine Eltern mit einem Filmteam besucht. Sein Vater wollte Spuren hinterlassen, sagt Yavuz. Die Ratschläge, die der Vater ihm nach der Ankunft in Deutschland gibt, hat er aber nicht beherzigt. Er ist nicht als Arbeiter in die Fußstapfen seines Vaters getreten, sondern blieb in Hamburg und studierte Film. So hinterlässt der Vater Spuren in diesem einfühlsamen und persönlichen Dokumentarfilm, die nicht so schnell verblassen werden.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Kommentar
Kamera
Kamera-Assistenz
Schnitt
Mischung
Musikalische Leitung
Mitwirkung
Produktionsfirma
in Co-Produktion mit
im Auftrag von
Produzent
Dreharbeiten
- Türkisch-Kurdistan, Hamburg
TV-Erstsendung (DE): 21.05.1995, ZDF;
Aufführung (DE): 22.02.2023, Berlin, IFF - Forum Special
Titles
- Originaltitel (DE) Mein Vater, der Gastarbeiter
Versions
Original
TV-Erstsendung (DE): 21.05.1995, ZDF;
Aufführung (DE): 22.02.2023, Berlin, IFF - Forum Special