Jörg Herrmann
Jörg Herrmann, Jahrgang 1963, absolvierte an der Universität Rostock ein Diplom-Studium im Fach Schiffstechnik und war anschließend in der Forschung tätig. Nachdem er 1995/1996 einen Kurs in Videografik am Rostocker Institut für neue Medien besucht hatte, schlug er einen anderen Berufsweg ein. Zunächst baute er 1996 als Redakteur, Kameramann und Editor das Rostocker Stadtkulturfernsehen mit auf. 1997 begann er mit seiner Produktionsfirma Dancing Image Production als Autor und Regisseur non-fiktionale Filmprojekte zu realisieren. Sein Schwerpunkt lag von Beginn an in den Bereichen Musik, Kunst und Geschichte, wobei nicht zuletzt die NS-Zeit und Aspekte der DDR-Historie wiederkehrende Themen darstellten.
Zu Herrmanns Filmen gehören: "Wenn man schon ein Schiff hat …" (2000), eine halbstündige Dokumentation über die Fahrt auf einem 26-Meter-Kutter, "Der Traum vom Fliegen – Ernst Heinkel" (2007); "Einen Namen hast du da nicht gehabt" (2008), über die Stasi-U-Haft Neustrelitz in der späten DDR und "Ungehorsam als Tugend" (2009), über das Wehrmachtsgefängnis Anklam und die Militärjustiz in der NS-Zeit. Für die Präsentation und Bildungsarbeit der Rostocker Gedenkstätte für die Opfer deutscher Diktaturen realisierte Herrmann drei kurze Filme zum Thema "Macht & Ohnmacht – Die Staatssicherheit in Rostock" (2013). Ebenfalls in seiner Heimatstadt entstand die abendfüllende Dokumentation "Hohe Kunst auf's platte Land – 50 Jahre Kunsthalle Rostock" (2020).
Daneben drehte Jörg Herrmann im Lauf der Jahre zahlreiche Reportagen, Imagefilme und Musikvideos sowie einige Konzertmitschnitte. Neben der praktischen Filmarbeit arbeitete er zwischen 2000 und 2021 als Medienpädagoge für verschiedene Institutionen, Bildungsträger und Vereine, darunter das Rostocker Institut für neue Medien und das Projekt "Grenzen überwinden" der Werkstattschule in Rostock.
Beim Dokfest Kassel wurde im November 2023 Herrmanns Kino-Dokumentarfilm "Sonntagskind - Die Schriftstellerin Helga Schubert" uraufgeführt, ein filmisches Porträt der 83-jährigen, sehr agilen Autorin. Der reguläre Kinostart erfolgte im Januar 2024.