Mo Asumang
Mo Yaa akoma Asumang wurde am 13. Juni 1963 in Kassel als Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers geboren. Von 1985 bis 1990 studierte sie Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Bildende Künste Kassel, von 1992 bis 1994 Klassischen Gesang an der Universität der Künste Berlin. Danach begann sie als Sprecherin zu arbeiten und wurde 1996 als Moderatorin und Schauspielerin entdeckt. Von 1997 bis 2000 moderierte Asumang die populäre Fernsehsendung "Liebe Sünde". 2004 gründete sie die MA Motion Filmproduktion GmbH.
Als Synchronsprecherin lieh Asumang unter anderem Figuren in den Serien "Emergency Room - Die Notaufnahme" und "Star Trek: Raumschiff Voyager" ihre Stimme. Als Schauspielerin sah man sie in Gastrollen der Serien "Die Straßen von Berlin" und "Am liebsten Marlene" sowie in kleineren Nebenrollen in dem TV-Film "Paul und Clara - Liebe vergeht nie" (1999), der Komödie "Suck My Dick" (2001) und, als US-Außenministerin, in Roman Polanskis "Der Ghostwriter" (2010).
Zentrale Themen in Asumangs Arbeit als Journalistin und Filmemacherin sind Rassismus und Integration. Ausgelöst wurde dies durch eine Textzeile der Neonazi-Band "White Aryan Rebels", die in einem Lied sang: "Die Kugel ist für Dich, Mo Asumang". Der Schock über diese indirekte Morddrohung inspirierte Asumang zu einer filmischen Spurensuche nach Ihrer Identität als Deutsche mit dunkler Hautfarbe. Daraus entstand der Dokumentarfilm “Roots Germania” (2007), der 2008 für den Grimme Preis nominiert wurde.
2010 folgte der Dokumentarfilm "Road to Rainbow – Willkommen in Südafrika", in dem Asumang der Frage nachging, inwiefern sich in Südafrika nach dem Ende der Apartheid das Ziel der Gleichberechtigung erfüllt hat.
Viel Beachtung fand Asumangs Dokumentarfilm "Die Arier" (2013), in dem sie Rassisten in verschiedenen Ländern trifft und sie auf scheinbar arglose Weise über die Gründe für ihre Überzeugungen befragt. Beim Phoenix Filmfestival, USA wurde "Die Arier" mit dem Publikumspreis und mit dem Preis für den Besten Dokumentarfilm ausgezeichnet; beim Filmkunstfest Schwerin 2014 erhielt er den Vielfaltpreis, beim Filmfestival Türkei / Deutschland den Öngören Preis für Demokratie und Menschenrechte. Im Herbst 2014 startete "Die Arier" in den deutschen Kinos.