Andreas Goldstein
Andreas Goldstein, geboren 1964 in Ost-Berlin als Sohn des DDR-Kulturfunktionärs Klaus Gysi, absolvierte nach dem Abitur zunächst eine Berufsausbildung als Setzer. Danach studierte er bis 1991 Kultur- und Theaterwissenschaften in Berlin, gefolgt von einem Regiestudium an der Hochschule für Film und Fernsehen 'Konrad Wolf' in Potsdam-Babelsberg (heute: Filmuniversität Babelsberg). 1999 wurde er Meisterschüler an der Berliner Akademie der Künste. Im gleichen Jahr gab er sein Regiedebüt mit dem 36-minütigen Dokumentarfilm "Die Erklärung des ersten Kapitels Luce", über die politische Bedeutung der Bauernaufstände im 16. Jahrhundert. In den nächsten Jahren war Goldstein für die Berliner Produktionsfirma Next als Produktionsleiter und Produzent tätig. Dort realisierte er 2006 auch seinen eigenen Kurzspielfilm "Detektive oder Die glücklosen Engel der inneren Sicherheit", der von der Wiesbadener Filmbewertungsstelle (FBW) zum "Kurzfilm des Monats" gekürt wurde.
2008 gründete Goldstein gemeinsam mit Susanne Binninger die Produktionsfirma Oktoberfilm. Mit ihr produzierte er unter anderem den preisgekrönten Dokumentarfilm "Werden Sie Deutscher" (2011, Regie: Britt Beyer) und Binningers TV-Dokumentarfilm "Reine Männersache" (2011). Daneben schrieb (und schreibt) er filmtheoretische und filmkritische Texte.
Bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig 2018 stellte Goldstein in der Sektion "Settimana della Critica" (Woche der Kritik) seinen ersten Langfilm als Regisseur vor, die in der DDR des Jahres '89 spielende Tragikomödie "Adam und Evelyn". Wenig später feierte beim Festival DOK Leipzig sein Dokumentarfilm "Der Funktionär" (2018) Premiere, in dem er ein komplexes Porträt seines Vaters zeichnet. "Adam und Evelyn" startete im Januar 2019 regulär in den deutschen Kinos, "Der Funktionär" nur drei Monate später.