Ute Adamczewski
Ute Adamczewski studierte Architektur und drehte während dieser Zeit erste Super-8-Filme. Nach ihrem Abschluss begann sie als Künstlerin Videos und Installationen zu realisieren, die auf diversen Festivals, in Museen und Galerien gezeigt wurden, so etwa bei der Architektur Biennale Venedig, der Shanghai Kunst Biennale und der Pinakothek der Moderne München. Als Editorin wirkte sie an André Siegers Dokumentarfilm "Souvenir" (2014) mit. Ihre Videoarbeiten "Neue Ordnung" (2013) und "La Villa Radieuse Chinoise" (2015) wurden vom KW Institute for Contemporary Art in Berlin koproduziert. Wie Adamczewski sagt, ist in ihren filmischen Arbeiten die "Wahrnehmung des Gebauten" von großer Bedeutung: "Mich interessiert, wie sich die Gesellschaft im Materiellen spiegelt."
Dieser Aspekt kommt auch in ihrem ersten abendfüllenden Film zum Tragen: der dokumentarische Filmessay "Zustand und Gelände" zeigt Orte und Plätze in Sachsen, die von den Nazis 1933 als "wilden Konzentrationslager" benutzt wurden. Akustisch hinterlegt sind diese Bilder mit Berichten von Überlebenden und Zitaten aus bürokratischen Dokumenten von damals. Beim Festival DOK Leipzig 2019 wurde "Zustand und Gelände" mit dem ver.di-Preis und mit der Goldenen Taube ausgezeichnet. Beim FID Marseille erhielt er den Prix Premier für den Besten Debütfilm, beim Achtung Berlin Festival 2020 den Preis der ökumenischen Jury. Im Sommer 2021 startete "Zustand und Gelände" in den deutschen Kinos.
Neben ihrer Arbeit als Künstlerin und Filmemacherin lehrt Ute Adamczewski 2021 als Gastdozentin an der Universität Hildesheim.