Yasemin Şamdereli
Yasemin Şamdereli, geboren am 15. Juli 1973 in Dortmund, studierte von 1993 bis 2000 an der HFF München. 1994 bis 1998 arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für die Bavaria-Film, bis 2002 als Regie-Assistentin bei internationalen Kinofilmen, darunter die Jackie-Chan-Filme "Jackie Chan ist Nobody" (1998) und "Spion wider Willen" (2001).
2002 inszenierte sie die TV-Komödie "Alles getürkt!". Bei der erfolgreichen TV-Serie "Türkisch für Anfänger" wirkte sie als Co- Drehbuchautorin mit. Auch als Schauspielerin war sie zu sehen: in dem Kurzfilm "Delicious" von 2004.
"Almanya – Willkommen in Deutschland", der auf der Berlinale 2011 im Wettbewerb lief, war Yasemin Şamderelis Kinodebüt. Für das Drehbuch wurden sie und ihre Schwester und Co-Autorin Nesrin Şamdereli mit dem Deutschen Filmpreis 2011 ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt "Almanya – Willkommen in Deutschland" den Filmpreis in Silber in der Kategorie Bester Film sowie zwei Auszeichnungen beim Preis der deutschen Filmkritik: Für das Beste Spielfilmdebüt und das Beste Drehbuch.
Im März 2013 gründete Yasemin Şamdereli zusammen mit ihrer Schwester Nesrin und der Produzentin Anja-Karina Richter die S2R Filmproduktion GmbH. Mit ihr realisierte Samdereli auch ihren nächsten Film: 2014 begann sie mit den Dreharbeiten zu "Die Nacht der Nächte", einem Dokumentarfilm über vier Paare von drei Kontinenten, die seit mehr als 50 Jahren zusammen sind. 2017 stellte sie den Film fertig. Beim Bayerischen Filmpreis 2018 wurde "Die Nacht der Nächte" als Bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Im April 2018 startete er in den deutschen Kinos.
Im März 2020 führte Şamdereli bei dem Fernsehfilm "Barfuß durch Australien" Regie, einer in Australien angesiedelten Mischung aus Mutter-Tochter-Drama und interkultureller Freundschaftsgeschichte. Allerdings kam der Film erst knapp drei Jahre später zur Ausstrahlung, wobei Şamdereli ihren Namen inzwischen von dem Projekt zurückgezogen hatte und unter dem Pseudonym Alan Smithee firmierte.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Şamdereli bereits an ihrem nächsten Kinofilm: "Samia", eine internationale Koproduktion über den Werdegang der somalischen Leichtathletin Samia Yusuf Omar, die als Kind ihre Sportleidenschaft entdeckte und 2008 an den Olympischen Spielen in Peking teilnahm. Die Uraufführung des Films fand im Juni 2024 beim Tribeca Film Festival in New York statt; beim Münchner Filmfest erhielt "Samia" den Publikumspreis. Der deutsche Kinostart erfolgte im September 2024.