Matl Findel
Matl Findel, 1961 im Allgäu geboren und aufgewachsen, arbeitete nach seinem Abitur anfangs als freischaffender Fotograf (Werbung, Mode und Stills) in München. 1984 begann Findel ein Studium der Kommunikations-, Politik- und Theaterwissenschaften in München, ab 1987 widmete er sich jedoch gänzlich dem Medium Film und nahm ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) auf. Für seinen studentischen Kurzfilm "Das Blaue vom Himmel" (1992) gewann er beim Festival Européen du Court Métrage in Bordeaux, Frankreich, den Drehbuchpreis. 1994 schloss er sein dffb-Studium mit dem 28-minütigen "Im Regen (tant pis)" ab. Der tragisch-komische Spielfilm über einen Tag eines Berliners gewann bei den Oberhausener Kurzfilmtagen den Förderpreis der deutschen Filmkritik. Beim Chicago International Film Festival wurde er mit dem Silver Hugo in der Kategorie "Student Film – Comedy" ausgezeichnet; Publikumspreise gab es bei den Kurzfilmfestivals in Würzburg, Augsburg und Bamberg.
Neben seiner Regie- und Drehbucharbeit war Findel vor allem in den 1990er-Jahren auch als Kameramann bei Dokumentar- und Spielfilmen anderer Regisseure tätig (auch bei seine eigenen Filmen führte er die Kamera).
1994 gründete er die Produktionsfirma Matl Findel Film, mit der er seinen artistischen Kurzfilm "Mitte Mai" (1995) sowie seinen Kurz-Spielfilm "Heimweh (always)" (2015) produzierte. Letzterer gewann 2016 beim International Short Film Festival in Kiew in der Kategorie "Best Experimental Short Film".
Mit Beginn der 2000er Jahre widmete sich Matl Findel immer mehr der Bildenden Kunst. Zu seinen Werken zählen experimentelle Videos, so genannte "Schraddelbilder", die er zusammen mit Oswald Egger produzierte. Ab 2005 hatte Findel ein Studio in der damals neu gegründeten Wallstreet One Gallery in Berlin. Nach deren Schließung unterhielt er ab 2015 ein Studio in der Berliner Galerie K100.
Seit Ende der 1990er Jahre führt Findel immer wieder Lehrtätigkeiten aus, hält Vorlesungen an Universitäten, Film- und Kunsthochschulen (u.a. in Los Angeles und Berlin). Seit 2017 ist er Kursleiter für Bamf-Integrationskurse. Seine künstlerische Arbeit verfolgt er weiterhin, etwa in der Arbeit an Bewegtbild-Gemälden.