Wiltrud Baier
Wiltrud Baier, Jahrgang 1967, absolvierte in München eine Ausbildung zur Konditorin und nahm anschließend ein Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg auf. Dort lernte sie Sigrun Köhler kennen, mit der sie nach dem Studienabschluss im Jahr 2000 die Produktionsfirma "Böller und Brot" gründete. Seither haben die beiden in Co-Regie eine Reihe von Kurz- und Langfilmen gedreht, wobei der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf dem künstlerischen Dokumentarfilm liegt; daneben realisieren sie Videoinstallationen und Daumenkinos. Ihre Arbeiten befassen sich anhand konkreter Beispiele meist mit übergeordneten Thema wie "Zeit", "Geld" oder "Glaube".
So auch Baiers und Köhlers Kurzfilm "How Time Flies – Wie Zeit fliegt" (2000), über den 100-jährigen Großvater Sigrun Köhlers. Die Dokumentation lief auf zahlreichen internationalen Festivals und wurde mehrfach preisgekrönt; im gleichen Jahr entstand eine Langfassung des Films, die den Dokumentarfilmpreis des Festivals Sehsüchte in Berlin/Potsdam erhielt.
Ihr folgender Dokumentarfilm "Schotter wie Heu" (2002), über die einzige Bank Deutschlands, die ohne Computer auskommt, wurde von der Kritik sehr positiv aufgenommen und avancierte an den Kinokassen zu einem Überraschungserfolg. In "Der große Navigator" (2007) begleiteten sie einen schwäbischen Missionar, der nach 22 Jahren in Papua Neuguinea zur Mission in die Neuen Bundesländer geschickt wird.
Die fürs Fernsehen realisierte Dokumentation "Alarm am Hauptbahnhof" (2011), über die Kontroversen um das Bauprojekt "Stuttgart 21", wurde 2012 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Im Jahr darauf startete "Where's the Beer and when do we get paid?" in den deutschen Kinos, ein filmisches Porträt von Frank Zappas legendärem Schlagzeuger Jimmy Carl Black, der bis zu seinem Tod in der bayerischen Provinz lebte.
Der nächste Film von Baier und Köhler wurde im Oktober 2015 beim Zürich Film Festival uraufgeführt: "Wer hat Angst vor Sibylle Berg?", ein dokumentarisches Porträt der titelgebenden Schriftstellerin und Dramatikerin. Im Jahr darauf begannen die Filmemacherinnen mit der Arbeit an "Narren", für den sie die Vorbereitungen für den und die Menschen hinter dem berühmten Rottweiler Fasnachtsumzug begleiteten. Der Film feierte im Herbst 2019 bei den Hofer Filmtagen Premiere. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte der Kinostart erst zwei Jahre später, im November 2021.
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