Dana Vávrová
Dana Vávrová, geboren am 9. August 1967 in Prag, war schon als Kind in der Tschechoslowakei eine gefragte Schauspielerin, bevor sie durch die Fernsehserie "Ein Stück Himmel" (1982) von Franz Peter Wirth in Deutschland bekannt wurde. Für ihre Darstellung des jüdischen Mädchens, das nach der deutschen Invasion Polens 1939 in wechselnden Verstecken lebt, erhielt sie mehrere Preise, unter anderem den Adolf-Grimme-Preis. Parallel zu ihrer frühen internationalen Karriere absolvierte sie von 1981 bis 1985 eine Ausbildung am Prager Konservatorium.
Nach kleinen Rollen in Milos Formans "Amadeus" (1984) und Jindrich Poláks "Pan Tau – der Film" (1988) wurde sie durch die Hauptrolle der Bäuerin im Kassenhit "Herbstmilch" 1988 zum Star und erhielt den Deutschen Filmpreis in Gold. Regie führte ihr Ehemann Joseph Vilsmaier, die männliche Hauptrolle spielte Werner Stocker, und an dessen Seite spielte sie auch in den folgenden Filmen: "Rama Dama" (1990), wieder unter der Regie von Vilsmaier, und "Rosenemil" (1993) von Radu Gabrea. Doch das neue "Traumpaar" des deutschen Films fand ein frühes Ende, als Werner Stocker 1993 im Alter von nur 38 Jahren starb.
Neben weiteren Rollen in Kinofilmen, darunter mehrere Werke ihres Mannes, und TV-Produktionen widmete sich Vávrová ab Mitte der Neunziger auch dem Regiefach: Gemeinsam mit Vilsmaier drehte sie den Dokumentarfilm "Wia die Zeit vergeht" (1995) über den Musiker Hubert von Goisern, dann inszenierte sie "Hunger – Sehnsucht nach Liebe" (1997). Das Drama über eine bulimiekranke Frau, mit viel Engagement umgesetzt, fiel bei der Kritik als "zu oberflächlich" durch, lediglich Catherine Flemming wurde für ihre Darstellung gelobt. Vávrovás nächste Regiearbeit wurde der deutsch-tschechische Kinderfilm "Der Bär ist los" (2000) nach dem eigenen Kinderbuch von Vávrová und Vilsmaier.
Nach einer weiteren Darstellerrolle unter der Regie ihres Mannes in "Bergkristall" (2004), inszenierten Vilsmaier und Vávrová gemeinsam das ambitionierte Holocaustdrama "Der letzte Zug" (2006), eine Herzensangelegenheit von Produzentenlegende Artur Brauner. Der Film erhielt sehr durchwachsene Kritiken, wurde aber beim Bayerischen Filmpreis 2007 mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.
Vávrová und Vilsmaier haben drei gemeinsame Töchter, Janina Vilsmaier, Theresa Vilsmaier und Josefina Vilsmaier, die bereits alle eigene Schauspielerfahrung gesammelt haben. Am 5. Februar 2009 erlag Dana Vávrová in München im Alter von nur 41 Jahren einem Krebsleiden.