Hendrik Hölzemann
Hendrik Hölzemann, Jahrgang 1976, studierte ab 1997 an der Filmakademie Baden-Württemberg im Fachbereich Drehbuch. Während des Studiums realisierte er erste Kurzfilmarbeiten als Autor und Regisseur: "Die Entfernung ist Null" (1998), "Lloyd auf dem Weg ins Tal" (1998) und "Dreckskerle" (1999).
1999 war er Mitbegründer der Produktionsfirma "Panic Pictures", mit der er mehrere Musikvideos realisierte. Er verfasste, noch als Student, das Drehbuch zu Benjamin Quabecks vielbeachteter und mehrfach preisgekrönter "Coming of Age"-Tragikomödie "Nichts bereuen" (2001), in der er auch eine Nebenrolle übernahm. 2003 inszenierte Hölzemann nach eigenem Buch das Drama "Kammerflimmern", in dem Matthias Schweighöfer und Jessica Schwarz die Hauptrollen spielten. Der Film über einen psychisch labilen Rettungsassistenten wurde mit dem Schnitt-Preis 2005 ausgezeichnet und gewann auch beim Preis der deutschen Filmkritik die Auszeichnung für den Besten Schnitt; beim Film Festival in Gent (Belgien) erhielt "Kammerflimmern" den Preis der Jugendjury.
In den folgenden Jahren war Hölzemann vor allem als Autor tätig. So schrieb er zusammen mit Regisseur Martin Weinhart das Drehbuch zu "Schiller" (2005, TV), über die Jugend und die frühe Schaffensperiode im Leben des Dichters. Als Drehbuch-Mitarbeiter war er an Almut Gettos exzentrisch-humorvoller Charakterstudie "Ganz nah bei Dir" (2008), Marc Rothemunds Erfolgskomödie "Mann tut was Mann kann" (2012) und Marco Kreuzpaintners Culture-Clash-Komödie "Stadtlandliebe" (2016) beteiligt. Als Regisseur drehte er Musikvideos für Summer Lei (2006) und den Reggae-Musiker Gentleman (2010). Im Jahr 2013 inszenierte er die fiktiven Segmente einer Web-Doku-Serie zu dem Crossmedia-Projekt "Netwars" mit Nikolai Kinski; die Serie wurde mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.
Im Herbst 2014 fanden die Dreharbeiten zu Hölzemanns zweitem Langfilm statt, der Liebesgeschichte "Axel, der Held". Noch vor der Fertigstellung dieses Films schrieb er gemeinsam mit Sven Taddicken und Stefanie Veith das Drehbuch zu dem preisgekrönten Beziehungsdrama "Gleißendes Glück" (2016) mit Martina Gedeck und Ulrich Tukur in den Hauptrollen. Außerdem war er Autor der "Tatort"-Folge "Mord ex Machina" (2017), die Anfang Januar 2018 ausgestrahlt wurde. Ebenfalls im Januar 2018 feierte beim Filmfestival Max Ophüls Preis schließlich auch "Axel, der Held" Premiere. Der reguläre Kinostart folgte im August 2019.