Kurt Barthel
Kurt Barthel, geboren am 30. Januar 1931 in Berlin, absolvierte von 1946 bis 1949 eine Ausbildung zum Autoschlosser und war im Anschluss als Fräser, Transportarbeiter und Traktorfahrer tätig. In den 1950er Jahren holte er sein Abitur nach und studierte von 1956 bis 1961 Filmregie an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg.
Nach dem Studienabschluss erhielt Barthel eine Stelle als Regie-Assistent im DEFA-Spielfilmstudio, wo er unter anderen mit Konrad Wolf ("Der geteilte Himmel") zusammenarbeitete. 1965 gab er mit dem poetischen Gegenwartsmärchen "Fräulein Schmetterling" sein Regiedebüt. Allerdings wurde der Film über eine freigeistige Frau, die sich der staatlichen Bevormundung widersetzt, noch vor der Fertigstellung verboten. Erst 2005 kam er in einer rekonstruierten Fassung in die Kinos; Barthel selbst hatte es 1990, also nach der Wende, aus künstlerischen Gründen abgelehnt, sein Debüt zu vollenden.
Nach seiner zweiten Regiearbeit, dem Jugendfilm "Die Nacht im Grenzwald" (1968), über zwei Jungen im Widerstandskampf gegen die Nazis, geriet seine Regiekarriere ins Stocken.
Ab 1970 war Kurt Barthel als freier Autor und Regisseur tätig; schließlich erhielt er eine Anstellung beim DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, wo er eine Reihe von Kurzfilmen und Kurzdokumentationen realisierte. 1976 wechselte Barthel ins DEFA-Dokumentarfilmstudio. Hier inszenierte er unter anderem eigenwillige Kurzfilme, etwa den slapstickhaften "Mensch, halt dich fest" (1979) über Sicherheit am Arbeitsplatz, oder den schwarzhumorigen Antiraucherfilm "Zug um Zug" (1982). Außerdem zeichnete er für eine Reihe von ambitionierten Dokumentarfilmen zum Thema Ökologie und Umweltschutz verantwortlich. Nach der Abwicklung der DEFA im Jahr 1991 arbeitete Barthel erneut als freier Filmemacher.
Kurt Barthel lebte mit seiner Frau, der Schnittmeisterin Petra Barthel, in Teltow bei Potsdam. Er starb am 3. Januar 2014.
Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.