Christoph Waltz
Christoph Waltz, geboren am 4. Oktober 1956 in Wien, absolvierte eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. In Wien studierte er zusätzlich an der Akademie für Musik und darstellende Künste Gesang. Seit 1976 steht Waltz auf der Bühne, hatte Engagements unter anderem in Frankfurt am Main, Salzburg, Hamburg und am Burgtheater Wien.
Seine Film- und Fernsehkarriere begann er Anfang der achtziger Jahre, so spielte er in "Feuer und Schwert – die Geschichte von Tristan und Isolde" (1981) den Tristan. Im Fernsehen fiel er besonders in der Hauptrolle von Tom Toelles Wiedertäufer-Drama "König der letzten Tage" (1992) auf, ebenso als alkoholkranker Schlagerstar in "Du bist nicht allein – die Roy Black Story" (1996) von Peter Keglevic, für den er den Bayerischen Fernsehpreis erhielt. In Marc Rothemunds "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" überzeugte er 1998 als melancholischer Schriftsteller. Waltz führte 1999 auch selbst Regie: bei der romantischen TV-Komödie "Wenn man sich traut".
Im Kino ist Waltz in den 2000er Jahren meist in prägnanten Nebenrollen zu sehen, beispielsweise als Psychoanalytiker in Oskar Roehlers "Der alte Affe Angst" (2003). Weitere wichtige Fernsehrollen spielt er beispielsweise in "Scheidungsopfer Mann" (2004) von Stefan Krohmer, "Glückskinder" (2007) von Peter F. Bringmann, "Todsünde" (2008) von Matti Geschonneck oder der Tatort-Produktion "Liebeswirren" (2008).
Nachdem er immer wieder auch in internationalen Produktionen gespielt hat, erregt Christoph Waltz Aufsehen mit seiner Rolle als Nazi-Offizier Hans Landa in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds" – Er erhält dafür im Mai 2009 in Cannes die Goldene Palme als bester Darsteller. Zahlreiche weitere wichtige Auszeichnungen folgen; im März 2010 erhält Christoph Waltz für diese Rolle den Oscar als Bester Darsteller in einer Nebenrolle.
Von nun an spielt Waltz vermehrt in Hollywoodproduktionen mit. 2011 ist er beispielsweise als Bösewicht im Actionfilm "The Green Hornet" an der Seite von Seth Rogen und Cameron Diaz zu sehen. Im selben Jahr spielt er die Rolle des Zirkusdirektors in der Bestsellerverfilmung "Wasser für die Elefanten". Weiterhin ist er an internationalen Koproduktionen wie "Die drei Musketiere" (2011) beteiligt und beweist sich an der Seite von renommierten Stars wie Jodie Foster und Kate Winslet in Roman Polanskis Kammerspiel "Gott des Gemetzels" (2011).
2012 spielt Waltz erneut unter der Regie von Quentin Tarantino in "Django Unchained" und gewinnt dafür 2013 zum zweiten Mal den Oscar als Bester Nebendarsteller. Er verkörpert darin einen deutschen ehemaligen Zahnarzt, der nun als Kopfgeldjäger sein Geld verdient.
2014 wird Waltz mit einem Stern auf dem berühmten "Walk of Fame" in Hollywood und mit einem Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin geehrt. Im Jahr darauf erhält er beim Europäischen Filmpreis einen Sonderpreis für die 'Beste europäische Leistung im Weltkino'.
Tatsächlich bleibt Waltz praktisch ausschließlich dem Weltkino verpflichtet. Er spielt den diabolischen Schurken Blofeld in "James Bond 007: Spectre" (GB/US/IT 2015), ein wohlhabender und partyfreudiger Nachbar in der Tragikomödie "Downsizing" (US 2017) ein genialischer Wissenschaftler in dem Science-Fiction-Film "Alita: Battle Angel" (US 2019) und der Vermittler einer brutalen Menschenjagd in der Actionserie "Most Dangerous Game" (US 2020).
2019 kommt "Georgetown" (US) in die Kinos, bei dem Waltz nicht nur neben Vanessa Redgrave und Annette Bening in einer Hauptrolle als Hochstapler zu sehen ist, der eine reiche Witwe heiratet, sondern auch Regie führt. Das auf wahren Begebenheiten beruhende Drama wird auf dem Tribeca Film Festival in New York uraufgeführt.
Im Jahr 2021 sieht man Waltz im Ensemble von Wes Andersons exzentrischem "The French Dispatch" (DE/US) und erneut als Blofeld in dem wegen der Corona-Pandemie mehrfach verschobenen James-Bond-Film "Keine Zeit zu sterben" (GB/US).