Francis Meletzky
Francis Meletzky, geboren als Franziska Meletzky 1973 in Leipzig, studierte zunächst von 1993 bis 1997 Germanistik, Kultur- und Medienwissenschaft sowie Anglistik in Leipzig. Anschließend nahm sie ein Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film "Konrad Wolf" in Potsdam Babelsberg auf, das sie 2004 erfolgreich abschloss. Bereits während ihres Studiums drehte Meletzky mehrere preisgekrönte Kurzfilme.
Ihr Abschlussfilm "Nachbarinnen" wurde für den "First Steps Award 2004" nominiert und erhielt den DEFA-Nachwuchsförderpreis sowie den Preis als Bester Film beim Internationalen Filmfestival Miscolc (Ungarn). Meletzkys Ensemble-Tragikomödie "Frei nach Plan" erhiellt noch vor seinem Deutschlandstart im März 2008 den Publikumspreis bei der Leipziger Filmkunstmesse 2007 und wurde beim Shanghai Filmfestival 2007 mit den Preisen für den Besten Film und die Besten Darstellerinnen geehrt.
Danach konzentrierte sich Meletzky vollständig auf Fernseharbeiten. Zwischen 2008 und 2010 drehte sie mehrere Folgen der erfolgreichen Serien "Dr. Psycho - Die Bösen, die Bullen, meine Frau und ich", "Stromberg", "SOKO Leipzig" und "Bloch". Ab 2011 inszenierte sie eine Reihe von Fernsehspielen. Für den Psychothriller "Es ist nicht vorbei", über eine Frau, die in einem renommierten Arzt ihren Folterknecht aus DDR-Zeiten wiedererkennt, wurde Meletzky für den Grimme-Preis nominiert. Viel Kritikerlob erhielten auch der "Tatort"-Zweiteiler "Wegwerfmädchen" und "Das goldene Band" (beide 2012), über Frauenhandel und Zwangsprostitution in Deutschland. Zu Meletzkys weiteren wichtigen Fernseharbeiten gehören das Psychodrama "Die kalte Wahrheit" (2014), über eine Ärztin, die die Hintergründe eines von ihr verursachten tödlichen Unfalls ergründen will, der Finanzthriller "Vertraue mir" (2015) mit Julia Koschitz und Jürgen Vogel und das Familiendrama "Nur eine Handvoll Leben" (2016), über eine werdende Mutter, die erfährt, dass ihr ungeborenes Kind Trisomie 18 hat.
Im Jahr 2017 liefen gleich zwei Filme von Francis Meletzky in Fernsehen und Kino, die sich auf sehr unterschiedliche Weise dem Thema DDR nähern. Der 1988 spielende TV-Thriller "Verräter – Tod am Meer" handelt von RAF-Verstrickungen in der DDR; und die 1989 spielende Kinokomödie "Vorwärts immer!" erzählt von einem Schauspieler, der sich als Erich Honecker verkleidet, um einen Schießbefehl gegen die Leipziger Montagsdemonstranten zurückzunehmen. Für "Vorwärts immer!" wurde Meletzky beim Bayerischen Filmpreis 2017 für die Beste Regie ausgezeichnet.
Francis Meletzky lebt in Hamburg.