Franz Hofer
Franz Hofer, geboren am 31. August 1882 als Franz Wygand Wüstenhöfer in Malstatt, Sohn eines Eisenbahn-Betriebsinspektors. Um 1900 beginnt er als Schauspieler zu arbeiten, 1909 bis 1911 ist er zunächst Autor, dann Dramaturg, Schauspieler und Regisseur am Zentral-Theater in Berlin. Sein erstes Drehbuch ist "Das Geheimnis der Toten" (1910, Regie: Franz Porten), gefolgt von weiteren Krimis und Sozialdramen, die teilweise als "moralisch verwerflich" verboten werden. 1912 bis 1915 ist er als Regisseur bei der Produktionsfirma Luna-Filmindustrie angestellt und inszeniert 25 Filme nach eigenen Drehbüchern, vor allem Krimis und Sensationsfilme wie "Die schwarze Natter" sowie Frauenfilme und Komödien wie "Fräulein Piccolo" mit Dorrit Weixler, die Hofer zum Star macht.
1915, nach einer kurzen Episode als Kriegsfreiwilliger, die mit einer schweren Gehirnerschütterung endet, geht Hofer zur Messter-Film, wo er zehn Filme dreht. Sein neuer weiblicher Star ist Rita Clermont. Ab 1916 folgen rasche Wechsel der Produktionsfirmen, Hofer dreht weiter Krimis, Komödien und "Schicksalsbilder". Besonders mit den Komödien feiert er Erfolge, etwa mit Lia Ley in "Fräulein Pfiffikus". Seinen Dramen ist weniger Resonanz beschieden.
Seine eigene Filmfirma, die Hofer-Film GmbH, gründet Hofer 1920 und dreht Sitten- und Aufklärungsfilme wie "Wege des Lasters", die zu dieser Zeit populär sind. Er möchte Grita van Ryt zum Star machen, was ihm aber misslingt. Sie stößt auf Ablehnung bei der Kritik ("unheilbare Talentlosigkeit") und auf wenig Begeisterung beim Publikum. Auch seine weiteren Filme vom Anfang der zwanziger Jahre - etwa der Krimi "Der rätselhafte Tod" und das Liebesdrama "Begierde" - sind weitgehend erfolglos, und Hofer dreht immer weniger.
Der Übergang zum Tonfilm gelingt Hofer nicht. Er tritt zwar 1933 in die Reichsfachschaft Film ein und ist jahrelang Kreiskulturhauptstellenleiter in Berlin-Schöneberg, doch er tritt nur noch als Co-Regisseur und Regieassistent in Erscheinung. Er versucht sich wieder als Theaterautor – ebenfalls erfolglos.
Franz Hofer stirbt am 5. Mai 1945 im Chaos des Kriegsendes in Berlin.