Zwischenwelt
1986 wird in München das Muhammad-Iqbal-Denkmal errichtet, das an den Dichter, Philosophen und Vordenker des unabhängigen postkolonialen Staates Pakistan erinnert. Iqbal, der in München 1907 promovierte, hielt sich viele Jahre in Bayern auf und starb 1938 in Pakistan.
1962 kommt Gani Bilir als sogenannter Gastarbeiter nach Kiel. Seine Lohnzettel, die im Film sichtbar werden, entdeckt die Filmemacherin im Familienarchiv. Sie sind ein Dokument der inhumanen Arbeitsbedingungen der Arbeitsmigrant*innen und ihrer fehlenden Anerkennung als Menschen in Deutschland.
Unterschiedliche Orte, Momente und Erinnerungspunkte in der Geschichte verweben sich im Film zu einem eigenen dekolonialen Blick auf unsere Zeit. Geschichtserzählung und Erinnerungspolitik in Deutschland sind auf eine weiße Dominanzgesellschaft ausgerichtet. In ihnen werden die Sehnsüchte, Erlebnisse oder Kämpfe von Schwarzen, People of Color, Indigenen und Migrantisierten marginalisiert. Drei Schwestern, Saboura, Basira und Kirat, versammeln sich an geschichtsträchtigen Orten der bayerischen Geschichte. Mit ihren Biografien und den Skulpturen der Künstlerin Ahu Dural nähern sie sich diesen Erzählungen an. Als Poet*innen, Kinder von Arbeitsmigrant*innen, Denker*innen stehen sie für die vielen widerständigen Geschichten und Biografien der Zwischenwelt.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Credits
Regie
Kamera
Musik
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Drehbuch Sonstiges
Kamera
Szenenbild
Plastiken
Ton-Design
Ton
Musik
Mitwirkung
Produktionsfirma
Produzent
Filmförderung
Uraufführung (DE): 19.02.2023, Berlin, IFF - Forum Expanded
Titles
- Originaltitel (DE) Zwischenwelt
- Weiterer Titel (eng) In-between World
Versions
Original
Uraufführung (DE): 19.02.2023, Berlin, IFF - Forum Expanded