Das Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums hat bekannt gegeben, am 1. Juli 2020 seinen Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Eröffnet wird das Zeughauskino mit der Retrospektive "Wohlbrück - Walbrook".
Zwei Tage später, am 3. Juli 2020 beginnt die ausstellungsbegleitete Filmreihe "Hannah Arendt und der Eichmann-Prozess".
Er sei der schönste Mann des deutschen Films, war in den 1930er-Jahren über den Schauspieler Adolf Wohlbrück zu lesen. Niemand konnte sich einen weißen Seidenschal so elegant umwerfen wie er und niemand die ihn umschwärmenden Frauen so eiskalt abblitzen lassen. Diese Beispiele lassen bereits die Abgründe erahnen, die Wohlbrücks Ausdruckskunst eine Dekade später im britischen Kino auszeichnen sollten, ehe er in den 1950er-Jahren in jene Rollen "mit grauen Schläfen" hineinalterte, auf die er sich schon 1934 in einem Interview in der Zeitschrift "Filmwelt" gefreut hatte.
Im Laufe seiner Karriere hat Wohlbrück in mehr als 50 Filmen mitgespielt, von denen im Zeughauskino – größtenteils als analoge Filmkopien – etwa die Hälfte gezeigt werden. Zahlreiche Vorführungen werden von Einführungsvorträgen begleitet. Referent*innen sind unter anderem Friedemann Beyer, Hannes Brühwiler, Oliver Hanley, Christoph Hochhäusler, Brigitte Mayr, Peter Nau, Michael Omasta, Daniela Sannwald und Elisabeth Streit.
Begleitend zu der von Frederik Lang kuratierten und vom Hauptstadtkultkulturfonds geförderten Retrospektive erscheint im Verlag Synema (Wien) die Publikation "Wohlbrück & Walbrook. Schauspieler, Gentleman, Emigrant".
Quelle und weitere Informationen: www.dhm.de