Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited
2008 und 2009 fuhr Clarissa Thieme durch Bosnien-Herzegowina und stellte ihre Kamera an Orten auf, an denen in den neunziger Jahren Kriegsverbrechen stattfanden. So entstand der Kurzfilm "Was bleibt | Sta ostaje | What remains" (Forum Expanded 2010). Nun fährt sie erneut an diese Orte, stellt die Kamera an genau denselben Stellen auf, und zwei Frauen tragen in einem performativen Akt ein Still aus dem ersten Film ins Bild. Ein so einfaches wie raffiniertes Verfahren, das Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen 2009 und 2019 erkennbar werden lässt. Eine Ruine wurde abgerissen, ein Haus hat einen neuen Anstrich, wo sich Schafe drängten, ist heute Gestrüpp. Zugleich weckt das Poster die Neugier der Passant*innen; sie verwickeln die Regisseurin und deren Begleiter*innen in Gespräche. Außerdem eröffnet die kleine Performance eine Art Spiel: Was kann man sehen, wenn das Bild aus der Vergangenheit den Blick auf die Gegenwart verstellt oder diesen Blick nur an den Rändern freigibt? En passant weitet sich der Film dabei zu einer Reflexion der Frage, welche sichtbaren und unsichtbaren Spuren eine gewalttätige Vergangenheit in der Landschaft und in den Erinnerungen der Menschen hinterlässt.
Quelle: 70. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Übersetzung
Kamera
Farbkorrektur
Zeichnungen
Schnitt
Ton-Design
Ton
Mischung
Produktionsfirma
Produzent
Co-Produzent
Ausführender Produzent
Produktionsleitung
Uraufführung (DE): 22.02.2020, Berlin, IFF - Forum
Titles
- Originaltitel (DE) Was bleibt | Šta ostaje | What remains / Re-visited
Versions
Original
Uraufführung (DE): 22.02.2020, Berlin, IFF - Forum