Die European Film Academy freut sich, die ersten Gewinner bekanntzugeben, die bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises ausgezeichnet werden.
Eine siebenköpfige Jury hat dazu in Berlin getagt und auf Grundlage der EFA-Vorauswahl sowie zusätzlichen Filmeinreichungen die Gewinner in den Kategorien Kamera, Schnitt, Szenen-, Kostüm- und Maskenbild, Filmmusik und Sounddesign gekürt. Alle sieben Gewinner werden ihren Preis am 10. Dezember in Wroclaw, Europäische Kulturhauptstadt 2016, entgegennehmen.
Die European Film Academy gratuliert den folgenden Gewinnern:
Europäische Kamera 2016 – Prix Carlo di Palma
Camilla Hjelm Knudsen für "Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit"
Jurybegründung: Camilla Hjelm Knudsens Kameraführung erzeugt eine Spannung, die die einzigartige Atmosphäre des Films perfekt unterstützt. Vom ersten Moment an fesselt und beeindruckt die visuelle Sprache den Zuschauer und zeigt auf subtile Art und Weise, wie Komposition und Licht zur Dramaturgie eines Films beitragen sowie Geschichte und Figuren auf eine unaufdringliche Art unterstützen können.
Europäischer Schnitt 2016
Anne Østerud & Janus Billeskov Jansen für "Die Kommune"
Jurybegründung: Der Schnitt schafft eine leichte und humorvolle Atmosphäre und schlägt zugleich in ein Gefühl des Kontrollverlustes um, wenn all das, was die Heldin geplant hat, sich gegen sie stellt. Zusätzlich unterstreicht der Schnitt das, was an diesem Film so essentiell ist: Die Bewegung zwischen der Einzelperson und der Kommune.
Europäisches Szenenbild 2016
Alice Normington für "Suffragette - Taten statt Worte"
Jurybegründung: Das hervorragende, mit großer Sensibilität entwickelte Szenenbild von Alice Normington bietet einen natürlichen Blick auf London zu Beginn des letzten Jahrhunderts, vermeidet dabei die visuellen Gefahren des Historienfilms und ermöglicht es so, den Film zu sehen, ohne die Schwere der Rekonstruktion zu spüren.
Europäisches Kostümbild 2016
Stefanie Bieker für "Unter dem Sand - das Versprechen der Freiheit"
Jurybegründung: Mit außergewöhnlicher Detailgenauigkeit hat Stefanie Bieker ein hohes Maß an Realismus und gleichzeitig eine Gefühlsbetontheit erschaffen, von denen ihre Kostüme im gesamten Film getragen werden. Sie schafft es, den verschiedenen Charakteren einen ganz eigenen individuellen Ausdruck zu verleihen. Und das, obwohl ihr die vorgegebenen Uniformen nur begrenzte Möglichkeiten zum Ausdruck von Individualität ermöglichen. Die bemerkenswerte harmonische Zusammenarbeit aller visuellen Departments erweckt jede einzelne Szene des Films zum Leben.
Europäisches Maskenbild 2016
Barbara Kreuzer für "Unter dem Sand - das Versprechen der Freiheit"
Jurybegründung: Das Maskenbild in "Unter dem Sand - das Versprechen der Freiheit" sticht auf diskrete und unaufdringliche Art hervor, gleichzeitig trägt es zur Dramaturgie des Films bei. Die Maske harmoniert perfekt mit den Kostümen und erschafft damit einzigartige und vollkommene Figuren.
Europäische Filmmusik 2016
Ilya Demutsky für "The Student"
Jurybegründung: Die Musik mit ihrer zeitgenössischen und sakralen Struktur drückt intensiv die dunkle Faszination der Spirale der Intoleranz aus, die religiöser Fanatismus erschaffen kann.
Europäisches Sounddesign 2016
Radosław Ochnio für "11 Minutes"
Jurybegrüdung: Das Sounddesign ist in einem hohen Maße wichtig, um die Hauptdarsteller und ihre Ängste zu verstehen. Es unterstützt - gemeinsam mit der Musik – erfolgreich die Geschichte durch den geschickten Wechsel zwischen Echtton und dem Fokus auf den allmählich zunehmenden emotionalen und physischen Konflikt, der sich während des Films immer mehr entfaltet. Das Sounddesign drängt sich zu keinem Moment auf, vielmehr besteht es als vitaler und gekonnt entwickelter Teil des Ganzen.
Die sieben Mitglieder der Jury waren: Benoît Barouh (Szenenbildner, Frankreich), Paco Delgado (Kostümbildner, Spanien), Martin Gschlacht (Kameramann, Österreich), Dean Humphreys (Sounddesigner, Großbritannien), Era Lapid (Cutterin, Israel), Waldemar Pokromski (Maskenbildner, Polen) und Giuliano Taviani (Komponist, Italien).
Der 29. EUROPÄISCHE FILMPREIS: Wroclaw, 10. Dezember 2016 Live auf: www.europeanfilmawards.eu
Quelle: www.europeanfilmacademy.org