Am heutigen Abend wird das 24. Filmfest Hamburg mit dem Film "American Pastoral" ("Amerikanisches Idyll"), Verfilmung eines Romans von Philip Roth und Regiedebüt des Schauspielers Ewan McGregor, eröffnet.
Ewan McGregor hat selbst eine der Hauptrollen übernommen, neben ihm spielen Jennifer Connelly und Dakota Fanning. Ewan McGregor und Jennifer Connelly werden bei der feierlichen Eröffnung des Festivals anwesend sein.
Das 24. Filmfest Hamburg zeigt an elf Tagen, vom 29. September bis 8. Oktober, insgesamt 165 Filme aus 53 Ländern mit 320 Filmemachern, Schauspielern und Produzenten, die nach Hamburg kommen, um ihren Film dem Publikum zu präsentieren.
Nur 24 Filme des diesjährigen Festivalprogramms haben schon einen deutschen Verleih, und eine besondere Exklusivität von Filmfest Hamburg zeigt sich an der hohen Anzahl der Erstlingswerke und zweiten Filme. Das Festival ist für Publikum und Branche somit eine Bühne für Entdeckungen. Neben den vielen Nachwuchsregisseuren präsentiert Filmfest Hamburg eine Reihe von Produktionen bereits preisgekrönter Filmemacher.
So werden mit "The Woman Who Left" von Lav Diaz und "Godless" von Ralitza Petrova die Hauptgewinner der Festivals in Venedig und Locarno in Hamburg zu sehen sein. Lav Diaz ist der erste philippinische Regisseur, der mit dem Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig ausgezeichnet wurde. In seinem fast vierstündigen Schwarzweiß-Opus erzählt er von einer Frau, die 30 Jahre unschuldig wegen Mordes im Gefängnis saß. Ebenfalls eine weibliche Hauptfigur steht im Mittelpunkt des schonungslosen Altenheim-Dramas "Godless" der bulgarischen Regisseurin Ralitza Petrova, die beim Internationalen Filmfestival von Locarno den Goldenen Leoparden gewann. Hauptdarstellerin Irena Ivanova erhielt zudem einen Leoparden für ihre schauspielerische Leistung.
Dazu laufen gleich vier Preisträger der Internationalen Filmfestspiele von Cannes bei Filmfest Hamburg. Neben "Bis ans Ende der Welt", dem neuen Film von Xavier Dolan und diesjährigen Gewinner des Großen Preises der Jury, stehen "Graduation" von Cristian Mungiu und "Personal Shopper" von Olivier Assayas auf dem Programm. Beide Filmemacher wurden ex aequo für die beste Regie ausgezeichnet. Zudem dürfen sich die Zuschauer auf das jüngste Werk der britischen Regisseurin Andrea Arnold freuen: Ihr Roadmovie "American Honey" erhielt in Cannes den Preis der Jury.
Weitere Highlights aus dem Festivalprogramm:
Mit vier Produktionen verhältnismäßig stark vertreten ist Ägypten. Als Filmland war es um den Nilstaat nach den politischen Umwälzungen in der Vergangenheit deutlich ruhiger geworden. Nun meldet sich das Land eindrucksvoll zurück, unter anderem mit der fulminanten Gesellschaftskomödie "Brooks, Meadows and Lovely Faces" von Yousry Nasrallah.
Eine traditionell große Rolle bei Filmfest Hamburg spielt die umtriebige und produktive Filmszene Quebecs. Die frankophone Provinz im Osten Kanadas ist mit insgesamt sieben Produktionen im Programm. Dabei entführen die beiden Filme "Iqualit" (Regie: Benoît Pilon) und "Two Lovers and a Bear" (Regie: Kim Nguyen) das Publikum in den hohen Norden. Der eine erzählt über den von Perspektivlosigkeit geprägten Kosmos einer Inuit-Community, der andere von einer Liebe im Eis.
"Iqualit" und "Two Lovers and a Bear" sind Teil einer ganzen Reihe von Polar-Filmen im diesjährigen Programm. Die französische Culture-Clash-Komödie "The Journey to Greenland" (Regie: Sebastien Betbeder) begleitet zwei Großstädter in Nordgrönland, während das schwedische Drama "Sámi Blood" (Regie: Amanda Kernell) von einem Sámi-Mädchen handelt, das in den 30er Jahren in die Mühlen eines staatlichen "Kultivierungsprogramms" in Schweden gerät. Eine hochcharmante Hommage an die isländische Badekultur ist die französische Liebeskomödie "The Together Project", der letzte Film der Regisseurin Solveig Anspach.
Zeugnis einer einmaligen Selbstdemontage ist der Dokumentarfilm "Weiner" über den US-amerikanischen Politiker Anthony Weiner. Der einstige Hoffnungsträger der Demokraten stolperte 2011 erstmals über eine Sexting-Affäre. Im Film startet er 2013 einen Comebackversuch – bis neue pikante Fotos auftauchen. Damals hielt seine Frau Huma Abedin, eine enge Vertraute Hillary Clintons, noch zu ihrem Mann. Nach einem erneuten Bilder-Eklat hat sie sich jüngst von ihm getrennt.
"Weiner" läuft in der Sektion Veto!, die neben den Sektionen Transatlantik und Hamburger Filmschau im letzten Jahr ins Leben gerufen wurde und sich wie diese als wichtige Säule des Festivalprogramms etabliert hat.
Das 24. Filmfest Hamburg findet vom 29. September bis 8. Oktober 2016 im Abaton-Kino, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage, Studio-Kino und B-Movie statt. Das Michel Kinder und Jugend Filmfest lädt vom 30. September bis 8. Oktober 2016 ins Abaton-Kino ein.
Quelle: www.filmfesthamburg.de