Brandneue Episoden aus dänischen, britischen, israelischen, australischen, neuseeländischen und US-amerikanischen Serien komplettieren an mehreren Tagen das Berlinale Special-Programm im Haus der Berliner Festspiele.
Auch die diesjährige Auswahl verschafft einen Überblick über die Kreativität und Formenvielfalt der aktuellen Serienproduktion.
"Bei den diesjährigen Sichtungen ist uns wieder die Experimentierfreude der Macher aufgefallen. Sie nutzen das Serienformat für erzählerische und visuelle Entdeckungsreisen in allen Genres und verlieren dabei gesellschaftliche Wirklichkeiten nicht aus den Augen", sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
In ihrer Adaption von John le Carrés Agententhriller "The Night Manager" nutzt Susanne Bier die aktuellen Auseinandersetzungen im Nahen und Mittleren Osten als Hintergrund für ein spannendes Katz- und Mausspiel.
Die australisch-neuseeländische Serie "Cleverman" thematisiert die Angst vor dem Anderen. Ein verstörender Blick in eine nahe Zukunft, in der sogenannte "hairy people" gesellschaftlich ausgegrenzt und in streng kontrollierte Zonen abgeschoben werden.
Auch wenn es scheinbar nur um private Beziehungswelten geht, werfen die vorgestellten Kurzformate doch gesellschaftliche Fragen auf. Jenseits des klassischen Geschichtenerzählens entstanden so stimmungsvolle Alltagsminiaturen, in denen Themen pointiert angerissen werden. Die dänische Serie "Splitting Up Together" ist ein Streifzug durch verschiedene Lebensmodelle und wirft einen originellen Blick auf moderne Beziehungen.
Der Kritikererfolg "The Writer" aus Israel beschreibt die Geschichte eines arabisch-israelischen Schriftstellers, der mit einer Lebenskrise zu kämpfen hat, die das Zugehörigkeits- und Nationalitätsgefühl seiner ganzen Familie beeinflusst.
Mit den Augen einer jungen Frau entdecken wir in der BBC-Serie "Love, Nina" das London der 1980er Jahre, eine subtile Reminiszenz an eine Gesellschaft, die beharrlich an ihrem traditionellen Klassendenken festhält.
Jimmy McGill macht seinem Ruf wieder alle Ehre. In der zweiten Staffel von "Better Call Saul" perfektioniert er seine eigenwillige Auslegung von Paragrafen und kommt so seinem sympathisch-zwielichtigen Charakter aus "Breaking Bad" immer näher.
Liste der Serienformate im Berlinale Special:
"Better Call Saul" – Season 2
USA
Showrunners: Vince Gilligan, Peter Gould ("Breaking Bad" – Serie)
Mit Bob Odenkirk, Jonathan Banks, Michael McKean, Rhea Seehorn, Patrick Fabian, Michael Mando, Ed Begley Jr.
Broadcaster: AMC, Netflix
Internationale Premiere
"Cleverman"
Australien / Neuseeland
Original Concept: Ryan Griffen
Regie: Wayne Blair ("The Sapphires"), Leah Purcell
Mit Iain Glen, Frances O'Connor, Deborah Mailman, Hunter Page-Lochard, Rob Collins, Stef Dawson, Ryan Corr, Tasma Walton
Broadcaster: ABC (Australien), SundanceTV (USA)
Weltpremiere
"Love, Nina"
Großbritannien
Regie: SJ Clarkson ("Marvel’s Jessica Jones" – Serie)
Writer: Nick Hornby
Mit Faye Marsay, Helena Bonham Carter, Jason Watkins, Joshua McGuire
Broadcaster: BBC
Weltpremiere
"The Night Manager"
Großbritannien / Spanien
Regie: Susanne Bier ("In einer besseren Welt")
Writer: David Farr, basierend auf dem Buch von John le Carré
Mit Hugh Laurie, Tom Hiddleston, Olivia Colman, Elizabeth Debicki, Tom Hollander
Broadcaster: BBC (Großbritannien), AMC (USA)
Weltpremiere
"Splitting Up Together"
Dänemark
Creator: Mette Heeno ("Park Road" – Serie)
Regie: Hella Joof
Mit Maria Rossing, Peter Plaugborg, Stine Schrøder Jensen, Katrine Greis-Rosenthal, Esben Dalgaard
Broadcaster: TV 2 Denmark A/S
Weltpremiere
"The Writer"
Israel
Creator: Sayed Kashua ("Arab Labor" – Serie)
Regie: Shay Capon
Mit Yousef Sweid, Ruba Blal-Asfour, Yasmin Churi, Adham Bachus
Broadcaster: Keshet Broadcasting, IBA Israel Broadcasting Authority
Internationale Premiere
Im Rahmen des Kulinarischen Kinos werden außerdem zwei Teile der Netflix-Serie "Cooked" gezeigt, basierend auf Michael Pollans gleichnamigem Bestseller und produziert von Alex Gibney.
Neben den im Berlinale Special präsentierten Serien finden am 15. und 16. Februar die "Drama Series Days" statt – eine gemeinsame Initiative der Industry-Plattformen European Film Market, Berlinale Co-Production Market und Berlinale Talents. Die "Drama Series Days" beim European Film Market werden gemeinsam mit der Film- und Medienstiftung NRW präsentiert. "Drama Series Days" begrüßt Schöpfer, Einkäufer, Verkäufer, Produzenten, Redakteure und Finanziers zur Diskussion, Präsentation und Verbreitung hochwertiger neuer Serien und Serienstoffe in Entwicklung.
Mehr Informationen unter: www.efm-berlinale.de
Quelle: www.berlinale.de