Havarie
37º 28.6'N 0º3.8'E. Ein Schlauchboot voller Menschen, einer winkt. Die Kamera schwenkt langsam nach rechts und zeigt Touristen, die von einem Kreuzfahrtschiff aufs Meer blicken. Sie bewegt sich zurück, streift erneut das Boot, und schwenkt nach links, zur anderen Seite des Schiffes. Das gebrochene Sonnenlicht taucht es in Farben, ein vertikaler Lichtstrahl trennt das Schiff vom Boot, zu dem die Kamera nun zurückkehrt. Bisweilen verliert das Bild an Schärfe, geisterhaft erscheinen Spiegelungen im Wasser.
Währenddessen ist zu hören: Per Funk bittet die Seerettung zu warten, bis ein Hubschrauber kommt. Eine Frau telefoniert aus Frankreich mit ihrem Mann in Algerien. Er berichtet später von einer Überfahrt. Der irische Tourist, der die Kamera hielt, Schiffsangestellte, russische und ukrainische Frachtarbeiter erzählen von Begegnungen mit diesem (oder einem anderen) Flüchtlingsboot. Und aus ihrer Welt.
Während der Arbeit an diesem Film haben Bilder die Realität überrollt. Als Antwort erzeugt Havarie durch die Verdichtung und Trennung vom Ton einen Wahrnehmungsraum, der die eigene Position erfahrbar macht, ohne das Thema aus dem Blick zu verlieren: ein radikaler Befreiungsschlag des Kinos.
Quelle: 66. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Musik
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Ton-Design
Mischung
Musik
Mitwirkung
Produktionsfirma
in Co-Produktion mit
in Zusammenarbeit mit
im Auftrag von
Produzent
Co-Produzent
Redaktion
Post-Production
Erstverleih
Filmförderung
FSK-Prüfung (DE): 01.07.2016, 160803, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei
Uraufführung (DE): 13.02.2016, Berlin, IFF - Forum;
Kinostart (DE): 26.01.2017
Titles
- Originaltitel (DE) Havarie
Versions
Original
FSK-Prüfung (DE): 01.07.2016, 160803, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei
Uraufführung (DE): 13.02.2016, Berlin, IFF - Forum;
Kinostart (DE): 26.01.2017
Awards
- Bester Experimentalfilm
- ARTE-Dokumentarfilmpreis