Die kleinste Armee der Welt
Hamon und Marcus, ein Afghane und ein Deutscher, durchqueren als "Bavarian Taliban" mit Turban und Kalaschnikow die Alpen. Als kulturelle Guerrilleros proben sie eine neue Willkommenskultur, die Flucht und Heimat, Fremdsein, Integration und Islamophobie verhandelt. Hamon führt – nach zwanzig Jahren ohne Anerkennung – einen Kampf um seine Einbürgerung und gegen täglichen Rassismus in Deutschland. Marcus streitet gegen Kriege – kleine wie große – und gegen bayerische Lederhosen-Romantik. Weil Hamon dem Vorurteil begegnet, ein möglicher Terrorist zu sein, verleiht ihm das Outfit als „Bavarian Taliban“ Mut, damit in die Offensive zu gehen: an Stammtischen und in Schützenvereinen testet er die Grenzen deutscher wie österreichischer Toleranz.
Die Bavarian Taliban drehen die gewohnte Perspektive um: sie kommen als gute Taliban. Ihr Experiment lautet, die Alpenregion zu zivilisieren. Sie treten in Deutschland und Österreich in eigenen Heimat-Abenden auf und versuchen, anhand dieser urgermanischen Treffpunkte auszuloten, wie weit der Fremde auf beiden Seiten der alpinen Bergwelt akzeptiert wird. Was anfangs wie eine Komödie aussieht, birgt in Wahrheit Konflikte. Mythen über Nation und Heimat geraten ins Wanken. Dabei träumen Hamon und Marcus selbst davon, heimisch zu werden im Bergland angesichts aktueller Schlagzeilen über Flüchtlinge, Migranten-Schicksale und die beste Form der Integration.
Quelle: 49. Internationale Hofer Filmtage 2015
Credits
Alle Credits
Aufführung (DE): Oktober 2015, Hof, Internationale Filmtage
Titles
- Originaltitel (DE) Die kleinste Armee der Welt
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Aufführung (DE): Oktober 2015, Hof, Internationale Filmtage