Eugene Boateng
Eugene Kwaku Asante Boateng wurde am 20. März 1985 in Düsseldorf als Sohn ghanaischer Eltern geboren, die als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen waren. Er wuchs in der multikulturell und alternativ geprägten Düsseldorfer Kiefernstraße auf, die in den 1980er Jahren wegen massiver Hausbesetzungen bekannt wurde (welche sich ironischerweise auch gegen die Vergabe von Wohnungen an Flüchtlinge richteten); 1986 wurde dort das RAF-Mitglied Eva Haule verhaftet.
Nach eigenem Bekunden wurde Boateng von diesem in jeder Hinsicht diversen Umfeld zum Tanzen inspiriert: Mit 19 begann er zu trainieren und gewann kurz darauf einen Wettbewerb im Düsseldorfer Nachtclub Checker’s. Zahlreiche weitere Wettbewerbe sowie Produktionen für das Tanztheater Kabavil folgten.
2006 gewann Boateng den Talentwettbewerb Viva Dancestar mit Detlef Soost und zog nach Berlin. Dort nahm er an Weiterbildungen durch Dozent*innen der Schauspielschule Ernst Busch und der Universität der Künste in den Bereichen Gesang, Schauspiel und Regie teil. Er hatte einen kleinen Part in dem Kinofilm "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe" (2008) und spielte Nebenrollen in den Fernsehspielen "Liebe macht sexy" (2008) und "Einmal Leben bitte" (2012). Außerdem wirkte er in einigen Musikvideos als Tänzer mit (etwa bei Titeln von Jan Delay und den No Angels) und trat bis 2015 in zahlreichen Tanztheaterstücken auf.
Seine erste große Kinorolle hatte Boateng in "Becks letzter Sommer" (2015), als bester Freund von Christian Ulmens Titelfigur, gefolgt von einer Hauptrolle in der Actionkomödie "Plan B - Scheiß auf Plan A" (2017). 2018 übernahm er die Hauptrolle in dem Migrationsdrama "Borga", über einen Ghanaer, der in Deutschland auf Wohlstand und Anerkennung hofft.
Noch vor dem Start dieses Films sah man Boateng in weiteren Fernsehproduktionen, etwa in Hauptrollen der Komödien "Annie – kopfüber ins Leben" (2020) und "Werkstatthelden mit Herz" (2020), Beim Filmfestival Max Ophüls Preis 2021 (Online Edition) feierte schließlich "Borga" Premiere – und wurde unter anderem als Bester Spielfilm ausgezeichnet. Beim Deutschen Schauspielpreis erhielt Boateng den Preis für die Beste Hauptrolle.