Die Sonderreihe "NATIVe – A Journey into Indigenous Cinema" widmet sich den vielfältigen historischen, kulturellen, politischen, ethischen, künstlerischen und wirtschaftlichen Aspekten des indigenen Kinos.
2014 werden zwei Spielfilme eingebettet in ein vielfältiges Rahmenprogramm, womit eine Brücke zwischen den regionalen Schwerpunkten von 2013 (Australien, Neuseeland, Nordamerika und der Arktis) und 2015 (Latein- und Südamerika) geschlagen wird.
"Nach einem erfolgreichen ersten Jahr von NATIVe freue ich mich, dass die Berlinale ihr Engagement im Bereich indigenes Kino fortsetzt. NATIVe soll es auch in Zukunft als Sonderreihe des Festivals geben", so Dieter Kosslick, Festivaldirektor.
Neben dem Filmprogramm veranstaltet NATIVe an zwei Abenden in der Audi-Lounge am Marlene-Dietrich Platz einen Storytelling-Slam, bei dem sowohl geladene Gäste Geschichten erzählen als auch spontane Beiträge aus dem Publikum erwünscht sind. "In indigenen Gesellschaften weltweit sind Storyteller seit jeher heilige Wissensbewahrer, die Stammesältesten oder die Medizinfrauen und -männer, diejenigen, die noch heute die Kraft haben, durch das gesprochene Wort auf die Menschen einzuwirken. Wir freuen uns der Tradition des mündlichen Erzählens auf der Berlinale eine Plattform geben zu können", erklärt NATIVe-Kuratorin Maryanne Redpath.
Zusätzlich findet am Dienstag, 11. Februar 2014, in der Botschaft von Kanada ein Branchengespräch statt, auf dem sich Vertreter der Filmindustrie über die Situation und Möglichkeiten des indigenen Films weltweit austauschen.
Filmprogramm:
"BirdWatchers – La terra degli uomini rossi" – Brasilien / Italien 2008
Von Marco Bechis
Im Kampf gegen ihre Vertreibung und die Zerstörung ihrer Heimat im brasilianischen Urwald besetzen die Guarani-Kaiowà die Plantage eines weißen Großgrundbesitzers. So wollen sie ihre Geschichte und das Recht auf Selbstbestimmung zurückerobern.
"UTU Redux" – Neuseeland 1983 / 2013
Von Geoff Murphy
Glorreiches Maori-Western-Epos, das den Rachefeldzug eines Maori-Kriegers verfolgt. In der blutigen Auseinandersetzung zwischen dem britischen Imperialismus und dem Maori-Separatismus wird am Ende nach den Regeln von "Utu" gerichtet. Das Maori-Wort bedeutet "Rache", dahinter aber steht ein komplexes Konzept zur Erhaltung der Balance in den Beziehungen zwischen Individuen und Gruppen.
Quelle: www.berlinale.de