Ein Projekt der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, das von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wird, hat sich zur Aufgabe gemacht, "Verschollene Filme" wieder sichtbar zu machen – über internationale Kooperationen und via Internet.
Unzählige Filme – allesamt Teil unseres kulturellen Erbes – sind verschwunden. So sind Schätzungen zufolge nur etwa 15 Prozent der in Deutschland produzierten Stummfilme heute überhaupt noch erhalten. Der weitaus größere Teil – immerhin 85 Prozent – gilt als verschollen.
Auch zahlreiche Tonfilme, sogar Produktionen neueren Datums, sind nicht auffindbar und bilden eine gewaltige Leerstelle, mit der sich Filmhistoriker hierzulande konfrontiert sehen. Definiert man das audiovisuelle Erbe nicht ausschließlich über die erhalten gebliebenen Filmkopien, sind die Folgen dieses immensen Verlustes folglich dramatisch.
Gemeinsam mit anderen europäischen Kinematheken und Archiven will die Deutsche Kinemathek eine Auswahl dieser verschollenen Filme anhand von Fotos, Plakaten, Drehbüchern und weiteren noch existierenden Materialien im World Wide Web rekonstruieren. Soweit vorhanden, werden auch Fragmente dieser Filme auf der Homepage
www.lost-films.eu zu sehen sein.
Die Stiftung Deutsche Kinemathek macht mit "Verschollene Filme“ den Anfang, einen Teil des unsichtbaren audiovisuellen Erbes aus internationalen Archivbeständen und in virtueller Form zusammen zu tragen. Archivare und interessierte Forscher erhalten zudem die Gelegenheit, die Sammlungen zu kommentieren und zu ergänzen. Kooperationspartner sind derzeit Bundesarchiv – Filmarchiv, CNC - Centre national de la cinématographie, Filmarchiv Austria, Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und Národní Filmov˘Archiv.
Die Ergebnisse des als Webpublikation angelegten Projekts "Verschollene Filme“ können Ende 2008 präsentiert werden.
Weitere Informationen unter:
www.lost-films.eu
www.deutsche-kinemathek.de