Vom 12. bis 21. November 2010 zeigt das Wiesbadener exground filmfest – eines der bedeutendsten Independent-Festival Deutschlands - 220 Höhepunkte aus dem aktuellen Angebot unabhängig produzierter Kurz- und Langfilme.
Ausgewählt wurden diese aus über 2.000 Einreichungen aus 89 Ländern von Algerien bis Zimbabwe. Darunter befinden sich 8 Welturaufführungen, 3 Internationale Premieren, 8 Europapremieren und 33 Deutschland-Premieren. Der diesjährige Länderfokus ist dem aktuellen Kino Lateinamerikas gewidmet.
Dem auch international stetig zunehmenden Gewicht des deutschen Films trägt das Wiesbadener Festival mit 16 Beiträgen in der Sektion "Neues aus Deutschland" Rechnung, darunter das für den Studenten-Oscar nominierte moderne Weihnachtsmärchen "The Night Father Christmas Died" und die faszinierende Doku "Kick in Iran" über die erste iranische Olympionikin des Gottesstaates (im Taekwondo!). Zwei Filme zum Thema Migration liegen dem Festivalteam besonders am Herzen: "Sascha" von Dennis Todorovic über die Probleme eines jungen Mannes aus Ex-Jugoslawien, sich als schwul zu outen, und "Gurbet – Fremde Heimat" von Deniz Sözbir über die Probleme eines Deutschtürken, der in die Türkei abgeschoben wird. Ein Special innerhalb der Reihe ist dem preisgekrönten Dokumentarfilmer Rainer Komers gewidmet: "B224", "Kobe" und "Milltown, Montana" überzeugen allein schon mit ihrer großartigen Bildsprache.
Zu den Highlights der Reihe "American Independents" zählen "Tetro" von Francis Ford Coppola, ein Familiendrama mit Carmen Maura, Klaus Maria Brandauer und Vincent Gallo. Eröffnet wird das exground filmfest 23 mit der bitterbösen US-Familiensatire "Life During Wartime" von Todd Solondz.
Erstmals in seiner 20-jährigen Festivalgeschichte widmet exground filmfest einem Künstler eine Hommage: dem international gefeierten Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Ulli Lommel, der mit einigen seiner Werke Filmgeschichte geschrieben hat. Dazu gehören sicherlich "Liebe ist kälter als der Tod" von Rainer Werner Fassbinder, "Die Zärtlichkeit der Wölfe" von 1973, Lommels internationaler Durchbruch als Regisseur, sowie die beiden von Andy Warhol produzierten Kultfilme "Blank Generation" von 1978 und "Cocaine Cowboys" von 1979. Stilbildend wirkte Lommel auch mit seinem Horrorthriller "The Boogeyman" von 1980, seiner kommerziell erfolgreichsten Regiearbeit - 4 Wochen die Nummer 1 in den US-Kinocharts. Die Hommage wird abgerundet mit einer Lesung von Ulli Lommel aus seiner Autobiografie "Zärtlichkeit der Wölfe – Begegnungen" in der Wiesbadener Wartburg und der Eröffnung seiner Ausstellung "American FotoNovelas" in der art gallery Wiesbaden.
Im Jugendfilmprogramm, den exground youth days, werden fünf Filme im "youth days – Internationalen Jugendfilm-Wettbewerb" um die 2.500 Euro Preisgeld der Landeshauptstadt Wiesbaden konkurrieren – darunter das deutsche Hip-Hop-Drama "Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung", das Aborigines-Musical "Bran Nue Dae" aus Australien und der vielfach preisgekrönte Film "J"ai tué ma mère" aus Kanada über eine Mutter-Sohn-Hassliebe.
Festivalzentrum ist wieder die Caligari FilmBühne im Herzen von Wiesbaden. Weitere Spielstätten von exground filmfest 23 sind das Murnau Filmtheater, der Kulturpalast und die Wartburg.
Weitere Informationen und das komplette Programm:
www.exground.com