Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Darsteller
- Oberleutnant Jürgen Hübner
- Chemikerin Sabine Krumm
- Chefarzt Dr. Rainer Krumm
- Christiane Werner
- Oberarzt Dr. Hartmut Werner
- Tochter Anette Werner
- Psychologe Dr. Rohrbach
- Anettes Großmutter Hedwig Mittau
- Anettes Großvater Rudolf Mittau
- Kinderkrankenschwester Karin
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Kamera-Assistenz
Licht
Kamera-Bühne
Ausstattung
Requisite
Maske
Schnitt
Ton
Mischung
Darsteller
- Oberleutnant Jürgen Hübner
- Chemikerin Sabine Krumm
- Chefarzt Dr. Rainer Krumm
- Christiane Werner
- Oberarzt Dr. Hartmut Werner
- Tochter Anette Werner
- Psychologe Dr. Rohrbach
- Anettes Großmutter Hedwig Mittau
- Anettes Großvater Rudolf Mittau
- Kinderkrankenschwester Karin
- Krankenschwester Angelika
- Dr. Albrecht
- Dr. Renger
- Sohn René Krumm
- Leutnant
- Kriminaltechniker
- Pförtner im Krankenhaus
- Gastwirt
- Patient
- Kneipengast
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Dreharbeiten
- November 1983 - Oktober 1984: Dresden, Radeberg, Oberbärenburg (heute Ortsteil von Altenberg), Ostseestrand
Länge:
78 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 24.03.1985, DDR-TV
Titel
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Originaltitel (DD) Traum des Vergessens
Fassungen
Original
Länge:
78 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Orwocolor, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DD): 24.03.1985, DDR-TV
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Rückblick. Im Hause Werner geht Porzellan zu Bruch. Weil es in der Ehe zwischen Dr. Hartmut Werner, Oberarzt im örtlichen Krankenhaus (gedreht wurde in der Dr. Paul Kirchner-Klinik in Radeberg), und seiner Gattin Christiane schon seit geraumer Zeit nicht mehr stimmt. Was an einer nun schon zwei Jahre andauernden Beziehung Werners zur Chemikerin Sabine Krumm liegt, der Ehefrau seines Chefarztes Dr. Rainer Krumm. Die von den jeweiligen Partnern bisher nach außen klaglos toleriert worden ist.
Doch der Schein trügt: Weder ist Rainer Krumm, der sich „weggeschoben wie ein altes Möbelstück“ fühlt, entgangen, wie sein Sohn René unter der Situation leidet. Noch verschließt Christiane Werner, die nach Anettes Geburt ihren Beruf zugunsten der inzwischen um den zweijährigen Tobias vergrößerten Familie aufgegeben hat, die Augen vor der Tatsache, dass ihre Tochter nur schwer mit den unklaren Verhältnissen daheim zurechtkommt. Welche schließlich auch den Großeltern Rudolf und Hedwig Mittau nicht verborgen geblieben sind.
Als Tobias eines Nachts aus dem Doppelstockbett des Kinderzimmers fällt und wie tot auf dem Boden liegen bleibt, versucht Anette vergeblich, ihre fest schlafenden Eltern zu wecken. Sie rennt im Nachthemd durch den Regen der sächsischen Stadt, um die Großeltern zu alarmieren. Als die Rettung eintrifft, ist Tobias, der im oberen Bett schlief, an Gasvergiftung gestorben, während für die sogleich in die Intensivstation eingelieferten Eltern noch Hoffnung besteht. Die völlig verstörte Anette ruft ständig nach ihrem Brüderchen, lässt sich nicht beruhigen und kommt in die Obhut der liebevollen Kinderkrankenschwester Karin.
Fingerspitzengefühl ist gefragt bei Oberleutnant Jürgen Hübner, der wie der Genosse Leutnant vorerst nur auf die Erkenntnisse des K-Technikers zurückgreifen kann, weil Anette auch nach Hinzuziehung des Polizei-Psychologen Dr. Rohrbach hysterisch reagiert und ihre Eltern noch nicht befragt werden können. Klar ist, dass zumindest ein Hahn des Gasherdes die ganze Nacht über geöffnet war. Ein Versehen oder ein Suizidversuch, gar ein Mord?
Hübner & Co tappen lange im Dunkeln, weil niemand bereit ist, mit der Wahrheit der Familienverhältnisse herauszurücken. Rainer Krumm lässt aus dem Dienstzimmer Hartmut Werners sogar dessen Ehescheidungsklage verschwinden. Alte private Filmaufnahmen von gemeinsamen Urlauben der beiden seit vier Jahren eng miteinander befreundeten Familien aus der Sächsischen Schweiz und der Ostsee belegen für Dr. Rohrbach, dass es Irritationen zwischen den Kindern und den Erwachsenen gegeben hat. Die sich bestätigen bei der Vorführung eines Stummfilms mit charakteristischen Szenen eines Ehestreits unter Menschen in Gegenüberstellung mit idyllischen Familienbildern aus der Tierwelt. Doch erst als Sabine Krumm ihre Beziehung zu Hartmut Werner gesteht, kommt Bewegung in die Ermittlungen – und in den Versuch der Mediziner, Anette aus ihrem Traum des Vergessens zu erwecken…
Hans-Werner Honert, als Kneipengast kurz selbst zu sehen, ist ein wendungsreicher, bis zuletzt spannender Krimi gelungen, obwohl die ja eher wenig aufregende akribische Ermittlungstätigkeit der Volkspolizei viel Raum einnimmt. „Traum des Vergessens“ ist vor allem aber ein politischer Film, der die Behauptung von der Freiheit der arbeitenden und dadurch ökonomisch selbständigen Frauen im Sozialismus relativiert, indem er den Fokus auf die Sicht der Kinder richtet: Ihr Bedürfnis nach Liebe in familiärer Geborgenheit kollidiert mit der extrem hohen Scheidungsrate in der DDR. Und wer sich nicht auf die staatliche Indoktrination von der Wiege bis zur Bahre einlässt und seinen Beruf für die Kindererziehung an den Nagel hängt, bleibt vom männlichen Ernährer abhängig. Opa Rudolf Mittau ist es, der den beteiligten Erwachsenen die entscheidende Frage stellt: „Wie könnt ihr so leben?“ Sie bleibt unbeantwortet.
Pitt Herrmann