Echte Kerle

Deutschland 1995/1996 Spielfilm

Inhalt

Der Macho Christoph staunt nicht schlecht, als er seine Verlobte zu Hause mit einem anderen Mann erwischt. So kommt es, dass der selbstgefällige Frankfurter Kriminalkommissar von einer Minute auf die andere ohne Freundin und ohne Bleibe dasteht. Mit Sack und Pack zieht er durch die Kneipen, um den Frust mit reichlich Schnaps und Bier runterzuspülen.

 

Der große Schreck folgt am verkaterten Morgen danach: Denn zu seinem Entsetzen wacht Christoph im Bett eines ihm völlig fremden Mannes auf! Der Mechaniker Edgar ist ein gut aussehender, charmanter junger Mann – und er ist schwul. Notgedrungen zieht der "obdachlose" Supermacho Christoph bei seinem neuen "Freund" ein. Als wäre das alles nicht genug Trubel, bekommt Christoph auf der Wache auch noch eine neue Mitarbeiterin zugeteilt: Die selbstbewusste Helen soll gemeinsam mit Christoph und seinem Partner Mike eine Autoschieberbande überführen. Als sich im Lauf der Ermittlungen herausstellt, dass auch sein heimlicher Kumpel Edgar in die Sache erwickelt ist, gerät Christoph in einen brenzligen Gewissenskonflikt.

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Heinz17herne
Heinz17herne
Hauptkommissar Christoph Schwenk hat bei der Kripo in der Mainmetropole eine Menge Arbeit, aber keinen schweren Stand, obwohl Frankfurt als Drogenumschlagplatz Nummer eins und Fixer-Hauptstadt gilt. Während er beruflich gerade seine Höchstphase durchlebt, steht sein Privatleben vollkommen auf dem Kopf. Zunächst überrascht er seine vernachlässigte Verlobte mit einem anderen Mann. Innerhalb kürzester Zeit verliert er dann Freundin, Wohnung und seinen Wagen – also fast sein gesamtes Hab und Gut.

Ernsthafte Sorgen macht sich Christoph jedoch erst, als er nach einer durchzechten Nacht im Bett eines Mannes aufwacht und sich beim besten Willen nicht mehr erinnern kann, was am Abend zuvor geschehen ist. Als er die Augen aufschlägt, blickt ihm ein gewisser Edgar Sänger ins Gesicht, der – wie sich schnell herausstellt – über beide Ohren in Christoph verknallt ist. Letzterer braucht eine Wohnung und nistet sich in Edgars Gästezimmer ein, obwohl er weiß, dass Edgar schwul ist und mit frisierten Autos dealt.

Wenigstens im Job, so glaubt Christoph, kann er sich auf seine Sicherheiten verlassen. Bis er und sein Partner Mike Niemcek mit Hellen Renmark eine neue Kollegin zugeteilt bekommen. Außerdem ist es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Christophs Kollegen über dessen neuen Umgang informiert sind. Als dann noch Edgars Mutter auftaucht, wird es zum einen ziemlich eng in der Wohnung und zum anderen höchste Zeit, über einige Dinge mal grundsätzlich zu reden...

„Echte Kerle“ war „der“ Sommerhit 1996 in den deutschen Kinos. Die Story ist verzwickt genug, um bei furioser Kameraführung das Publikum über einhundert Minuten zu bannen. Was mich vor allem für den am 17. März 1999 als Free-TV-Premiere in der ARD gezeigten Film einnimmt sind die Darsteller. Dabei gar nicht so sehr der vermeintliche Star der Produktion, der Krimi-Serienheld Christoph M. Ohrt, der auch in der – damals – neuen deutschen Kinokomödie bestens vertreten war („Nur über meine Leiche“, „Nur aus Liebe“).

Sondern vor allem Tim Bergman: Der 23-jährige gebürtige Düsseldorfer und Absolvent der renommierten Münchner Otto-Falckenberg-Schule ist Darsteller des Edgar, eines Automechanikers mit erstklassigen Verbindungen zu kriminellen Schieberbanden. Er gibt in „Echte Kerle“ einmal nicht den Vorzeige-Schwulen, sondern einen jungen, außergewöhnlich attraktiven und dabei ganz coolen, lockeren Typ, der sich in seinen zufälligen „Bettgenossen“ für eine Nacht nach alkoholreicher Kneipentour verliebt, ihn auch anmacht, aber ohne jede schwüle Atmosphäre. Tim Bergmanns Edgar könnte der Schwarm jeder Frau sein. Sein selbstverständlicher Umgang mit seiner Homosexualität ist das große Plus dieses Films – und sicherlich auch Rolf Silbers Anliegen. Und das kommt ganz ungezwungen ’rüber: Das Leben ist so vielschichtig wie die Menschen – und voller überraschender Wendungen.

Auch Carin C. Tietze überzeugt als gutaussehende, karrierebewusste wie intelligente Polizistin Helen, die sich mit dem männlichen Geschlecht zunächst sehr schwer tut nach einer ersten großen Enttäuschung. Auch sie verkörpert ihre Rolle abseits gängiger Klischees sehr glaubhaft. Das Happy End wirkt gewollt, ist aber wohl dem Genre geschuldet – die Komödie verlangt einen Schluss mit Pärchenbildung, ob homo- oder heterosexuell. „Echte Kerle“, das will uns Rolf Silber sagen, sind nicht nur Machos mit oder ohne Pistolenhalfter, sondern auch schwule Autofrisierer.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Dramaturgie

Kamera-Assistenz

Material-Assistenz

Standfotos

Licht

Kamera-Bühne

Außenrequisite

Innenrequisite

Garderobe

Schnitt

Negativ-Schnitt

Ton-Schnitt

Ton-Assistenz

Stunt-Koordination

Darsteller

Produktionsleitung

Post-Production

Geschäftsführung

Dreharbeiten

    • 08.08.1995 - 23.09.1995: Frankfurt am Main, Köln, München
Länge:
2746 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby Stereo Digital
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.05.1996, 75234, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.05.1996, München, Köln, Frankfurt am Main;
Kinostart (DE): 30.05.1996;
TV-Erstsendung (DE): 28.02.1998, Premiere

Titel

  • Originaltitel (DE) Echte Kerle

Fassungen

Original

Länge:
2746 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby Stereo Digital
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 13.05.1996, 75234, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.05.1996, München, Köln, Frankfurt am Main;
Kinostart (DE): 30.05.1996;
TV-Erstsendung (DE): 28.02.1998, Premiere

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1997
  • Filmband in Gold, Bester Schnitt