Credits
Regie
Drehbuch
Produktionsfirma
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Regie
Drehbuch
Produktionsfirma
im Auftrag von
Aufführung:
Uraufführung (DD): 05.11.1976, DDR-TV
Titel
- Originaltitel (DD) Man nennt mich jetzt Mimi ...
Fassungen
Original
Aufführung:
Uraufführung (DD): 05.11.1976, DDR-TV
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Kein Wunder, dass Anna der Kragen platzt: „Einmal dein Mann sein, einmal ganz selbst sein“ stöhnt sie. Und rechnet gar nicht damit, dass Peter („Das bisschen Haushalt…“) sich darauf einlässt. Doch als sie im offenbar norddeutschen, da reetgedeckten Feriendomizil ankommen, sieht sich der Wirt (Hans-Edgar Stecher) mit einem grazilen jungen Mann mit feinem Oberlippenbärtchen und einer stattlichen Frau gegenüber, die zumindest dem ersten Eindruck nach trotz schicker Damengarderobe die Hosen anhat.
Und nicht nur beim Einkaufen im Konsum Eindruck macht, sondern auch unterwegs von zwei Reitern (Andreas Albert und Jürgen Hölzel) und nicht zuletzt von Stammtisch-Brüdern in der Kneipe angemacht wird. Aber in der Küche versagt, weshalb sich Peter über Tipps der Nachbarsfrau, der Friseuse Eva Lindemann (Erika Köllinger), freut. Die ist mit „Nante“ (Günter Naumann) verheiratet, der sich abends beim Tanzen in der Dorfgaststätte an den großgewachsenen, vermeintlich weiblichen Feriengast ‘ranwanzt.
Derweil muss Anna in der Männerrunde am Tresen beim Bierhumpen-Leeren ihren Mann stehen. Und danach, Geschlechterwechsel ist halt auch im sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat Rollenwechsel, beim Wiener Walzer die Führung übernehmen. Nachdem Anna die ganze Gesellschaft mit einem chaplinesken Charleston aufgemischt hat, riecht „Nante“ Lunte und leert mit dem grazilen Kerl eine Flasche Nordhäuser. Nach dem Kampftrinken steckt er sich ihren Oberlippenbart ans Revers.
Peter macht derweil bella figura am Tresen, was nicht allen Stammgästen gefällt, besonders nicht vier eifersüchtigen jungen Frauen (Renate Heymer, Anna-Maria Anday, Karin Hiestermann und Gabriele Acker). Aber er beweist, hübsch nacheinander, zwei zudringlichen Gästen, dass „sie“ sich nicht von einem Judoka (Jörg Landes) aufs Kreuz legen lässt und auch einem noch so erfahrenen Reiter (Hilmar Baumann) Paroli bieten kann…
Der 35-minütige Spielfilm „Man nennt mich jetzt Mimi“ war für Iris Gusner, die Absolventin der Moskauer Filmhochschule WGIK hatte es bei der Defa nicht leicht, sicherlich eine willkommene Abwechslung. Ihre Komödie, nach „Die Taube auf dem Dach“ (1973) die zweite Zusammenarbeit mit dem schon zu Ufa-Zeiten in Babelsberg tätigen Produktionsleiter Fritz Brix, der wenig später in Rente ging, passierte trotz mancher – freilich harmloser – ironischer Spitzen die Zensur ohne Beanstandungen und wurde zu DDR-Zeiten mehrfach wiederholt.
Pitt Herrmann