Das Ende einer Mondscheinfahrt

DDR 1972 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Wolfgang Hasse, Kapitän des Fahrgastschiffes „Sonnenschein“, das zur in Berlin-Treptow stationierten Weißen Flotte gehört, hat sich am späten Abend nach einer Mondscheinfahrt auf der Müggelspree mit einer jungen Kollegin, der 20-jährigen Serviererin Marlies Geißler, auf seiner Datsche verabredet. Hasse, der bereits zwei uneheliche Kinder versorgen muss, ist in heller Aufregung, nachdem sich seine Geliebte offenbart hat, von ihm ein Kind zu erwarten.

Für ihn, dessen Beziehung zu seiner Gattin, der Kindergärtnerin Helga Hasse, seiner zahlreichen Affären wegen höchst angeschlagen ist, kommt nur eine Abtreibung in Frage. Doch die junge Frau, die altersmäßig seine Tochter hätte sein können, denkt gar nicht daran, hat sie doch seinetwegen ihre Beziehung zu einem anderen Besatzungsmitglied, dem nun von der Kellnerin Lissy heftig umworbenen Maschinisten Eberhard Häusler, abrupt beendet.

Und das zu einer Zeit, als beider Heiratspläne schon weit gediehen waren, wie Eberhard in einer Aussprache nach der Kaffeetour der „Sonnenschein“ in der Bank einer Dorfkirche Marlies so lautstark vorwirft, dass sich der Küster beim Orgelspiel gestört fühlt. Als noch in der Nacht die Volkspolizei zum Wochenendhaus am Rande Berlins gerufen wird, ist Marlies Geißler tot. Laut Kriminaltechniker an den Folgen eines Sturzes verblutet. Ein Unfall? Auch der Gerichtsmediziner kann diese Frage nach der Obduktion nicht mit letzter Gewissheit beantworten.

„Wir haben geschlafen“: Assistent Lutz Subras ist bei der Befragung des Nachbarn Edmund und seiner Frau nicht weitergekommen. Auch Oberleutnant Jürgen Hübner und Leutnant Vera Arndt stecken in einer Sackgasse: beide Hauptverdächtigen, die Rivalen Hasse und Häusler, haben für die Tatzeit ein Alibi. Immerhin gibt es eine winzige Spur: Auf der Kofferschreibmaschine in der Datsche muss in der Nacht ein Text getippt worden sein. Ein Abschiedsbrief der im dritten Monat schwangeren Toten würde die These vom Selbstmord stützen.

In der Komplexbrigade hat Steuermann Albert Kruschke derweil das Ruder übernommen, während Lissy zu Protokoll gibt, dass Marlies sich dem Kapitän „förmlich an den Hals geworfen“ habe. Die kriselnde Ehe des Kapitäns gerät immer stärker in den Fokus der Ermittler: Helga Hasse kann selbst keinen Nachwuchs bekommen und ist nicht von ungefähr Kindergärtnerin geworden. Zunehmend eifersüchtig auf ihren Gatten hat sie ihn immer häufiger auf seinen Ausflugsfahrten begleitet – und war auch an diesem Nachmittag an Bord. Nachdem sie Zeugin einer heftigen Auseinandersetzung um Marlies zwischen Kapitän und Maschinist geworden ist, will sie die Scheidung einreichen.

Da die Todesursache unklar ist, steht Wolfgang Hasse auf der nächsten Mondscheinfahrt wieder als Kapitän auf der Brücke der „Sonnenschein“ – zum Entsetzen Häuslers. „Schöne Maid“: Während die Live-Kapelle zur West-Mucke Tony Marshalls zum Tanz aufspielt, rückt Helga Hasse mit einem Abschiedsbrief heraus, den sie in der besagten Schreibmaschine im Wochenendhaus vorgefunden hat. Die Kriminalisten haben nun die Möglichkeit, dem Täter eine Falle zu stellen…

„Das Ende einer Mondscheinfahrt“, gedreht im Spätsommer 1972 in Berlin und Umgebung (Dorfkirche Miersdorf), ist die noch sechzigminütige 11. Folge der populären Adlershofer Krimireihe „Polizeiruf 110“. Erstmals arbeiten Vera Arndt und Jürgen Hübner zusammen bei einem Tötungsdelikt, dass sich am Ende als Unfall herausstellt. Dennoch wird der Autor des fingierten Abschiedsbriefes verhaftet – wegen unterlassener Hilfeleistung.

Pitt Herrmann

Credits

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Regie-Assistenz

Dramaturgie

Kamera

Kamera-Assistenz

Material-Assistenz

Kostüme

Schnitt-Assistenz

Ton-Assistenz

Darsteller

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Juli 1972: Berlin (DDR)
Länge:
60 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 29.12.1972, DDR-TV

Titel

  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
  • Originaltitel (DD) Das Ende einer Mondscheinfahrt

Fassungen

Original

Länge:
60 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:

TV-Erstsendung (DD): 29.12.1972, DDR-TV