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Taiwan ist das Land, das die wohl rasanteste politische und wirtschaftliche Entwicklung im asiatischen Raum vollzogen hat. Innerhalb von drei Jahrzehnten verwandelte sich das Land von einem Agrarstaat in einen der führenden Standorte für Hochtechnologie in Asien und von der Militärdiktatur der Kuomintang (KMT), der Partei Chiang Kai-sheks, in eine Demokratie. Diese Entwicklung hat innerhalb der taiwanischen Gesellschaft zu radikalen Veränderungen geführt. Am deutlichsten lassen sie sich anhand der neuen Lebensbedingungen von Frauen zeigen.
Der Film porträtiert drei Frauen aus drei Generationen. Während die Opernsängerin Hsieh Yueh Hsia, die zur Zeit der japanischen Besatzung aufwuchs und als junge Frau die Übernahme Taiwans durch die Nationalchinesen erlebt hat, für die traditionellen Werte und die streng hierarchische Familienstruktur steht, spiegelt sich in der Angehörigen der mittleren Generation der Umbruch von der traditionellen Rolle der Frau in der Gesellschaft zu der modernen Frau wider, die für Eigenständigkeit und Gleichstellung kämpft. Die Schriftstellerin Li Ang hat sowohl die Militärdiktatur mit ihren repressiven Werten wie auch als junge Erwachsene den Übergang zur Demokratie als Befreiung erlebt. Die junge Filmregisseurin Chen Yin-jung wiederum steht für Modernität und Globalisierung.
Der Film befasst sich nicht nur mit den individuellen Biografien dieser drei Frauen, sondern vermittelt auch ein Bild der taiwanischen Gesellschaft in einer brisanten Zeit des Umbruchs. Er zeigt das facettenreiche Taiwan: das moderne wie das traditionelle, das verschlossene und das weltoffene, das heitere und das melancholische.
Quelle: 55. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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