Rotkäppchen

DDR 1962 Spielfilm

Inhalt

Defa-Verfilmung des Märchenklassikers der Brüder Grimm: Ein kleines, liebenswertes Mädchen, das wegen seiner roten Mütze von allen nur Rotkäppchen genannt wird, lebt mit seinen Eltern am Rande eines großen Waldes. Die Großmutter des Kindes lebt tief im Wald und freut sich immer sehr, wenn ihre Enkelin sie besucht. In seiner Gutmütigkeit ahnt das Rotkäppchen, das mit allen Tieren gut befreundet ist, nicht, dass es jemanden geben könnte, der ihr nach dem Leben trachtet. Tatsächlich haben der böse Wolf und sein Gehilfe, der listige Fuchs, es auf das Mädchen abgesehen. Als das Rotkäppchen eines Tages seine kranke Großmutter besuchen will, geht es den beiden in die Falle. Der Wolf verschlingt das Kind und scheint damit sein Ziel erreicht zu haben. Zum Glück aber holen die anderen Tiere Hilfe, und so gelingt es, das Mädchen lebend aus dem Bauch des bösen Wolfs zu befreien.

Die Ausstattung dieser Filmseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Es war einmal ein kleines, fröhliches Mädchen, das hieß Rotkäppchen. Die naive Träumerin lebte mit ihren Eltern mitten im Wald, und da es generell ein freundliches Wesen auch allen Tieren gegenüber hatte, war es von allen wohlgelitten und brauchte sich selbst vor den stärksten Waldbewohnern wie dem gemütlichen Faxenmacher von Bären nicht zu fürchten.

Als ihr Vater, der Jäger, mit einer großen Kiepe auf dem Rücken ins nächste Dorf auf den Markt geht, nicht ohne seiner Tochter zu versprechen, noch vor Sonnenuntergang zurück zu sein und ihr etwas Gutes mitzubringen, geht auch die Mutter aus dem Haus. Mit zwei schweren Eimern behängt ist der Brunnen ihr Ziel und sie schärft Rotkäppchen ein, den Riegel vors Tor zu schieben und niemanden hereinzulassen.

Das Mädchen allein zuhause – das wollen sich der schlaue Fuchs und der vor Hunger schon ganz geschwächte Wolf zu Nutze machen. Weil das Tor verriegelt und der Zaun um Haus und Garten unüberwindbar hoch ist, verkleidet sich der Fuchs als armer Pilgersmann, der um etwas Brot und Wasser bittet.

Währenddessen bringt die Großmutter, die in einem abgelegenen Winkel des großen Waldes wohnt, dem kleinen, verspielten Häschen das Stricken bei. Was sie stark ermüdet, denn „Zwei links, zwei rechts“ wollen dem süßen Fratz von Langohr nicht so recht von der Pfote gehen. Weshalb es von der Alten ins Jägerhaus geschickt wird, um Schnupfpulver und Milch zu holen. Und um Rotkäppchen auszurichten, dass sie sich doch 'mal wieder bei ihr blicken lassen soll.

Zurück zu diesem so freundlichen wie naiven Kind mit den langen Zöpfen unterm roten Kopftuch, das auf die List des Fuchses hereingefallen ist und ihm das Tor geöffnet hat. Lautes Geschrei aus dem Hühnerstall belehrt sie alsbald eines besseren, worauf der Fuchs mit dem Besen einiges aufs rote Fell bekommt. Und sich vor Schmerzen krümmend beim laut schnarchenden Wolf einfindet, um ihm die Schmach zu beichten. Als Alternative zum zarten Hühnerbein soll es nun der Großmutter ans sicherlich zähe Leder gehen. Doch das zufällig vorbeikommende Häschen erlauscht den Plan und sputet sich nun, zu Rotkäppchen zu kommen.

Gleichzeitig mit der vom Brunnen zurückkehrenden Mutter erreicht der kleine Mümmelmann das Haus und erstattet Bericht, muss Rotkäppchen aber schwören, nichts ihren Eltern zu sagen. Das Mädchen bedrängt ihre Mutter so lange, bis diese zustimmt, dass sie sich zusammen mit dem Häschen sogleich zur Großmutter aufmacht: Diese liege krank im Bett und brauche die Milch, um sie mit Honig heiß zu sich zu nehmen.

„Aber pass auf und geh nicht vom Weg ab“: Ein frommer Wunsch der Mutter, der schon bei der ersten Begegnung mit dem Bär vergessen ist. Der große Braune hat nur Unsinn im Kopf und ist so sehr an der Milch interessiert, dass das Häschen noch einmal ins Jägerhaus zurückgehen muss, um heimlich neue zu holen. Was auch gelingt, wobei es beinahe der Mutter in die Arme gelaufen wäre.

Mittlerweile haben sich Fuchs und Wolf von der ersten Niederlage erholt. Ersterer lockt den Bären zu einem angeblich von den Bienen verlassenen Stock voller Honig in einem alten Baumstamm und Rotkäppchen zum Pilzesammeln, wo Letzterer ihr auflauert. Mit Hilfe des Schnupfpulvers kann sich das Mädchen den inzwischen verzweifelten Wolf vom Leibe halten, während es das Häschen übel erwischt hat und es besinnungslos unter einem Busch liegen bleibt. So setzt Rotkäppchen, erneut ohne Milch, ihren Weg zur Großmutter allein fort – und lässt sich erneut ablenken vom Sonnenschein und der duftenden Blumenwiese. Denn über einen bunten Strauß würde sich die Großmutter bestimmt freuen.

Währenddessen macht der böse Wolf ganz auf kranken Hund – und die Großmutter fällt darauf 'rein. Als Rotkäppchen eintrifft, wundert sie sich zwar über die großen Ohren, die großen Augen und den schrecklich großen Mund der bettlägerigen Alten, zieht daraus aber keine Schlüsse – und landet wie zuvor schon die Großmutter im Bauch des gefräßigen Tieres. Aber zum Glück alarmiert das Häschen die Eltern – und der Jäger tut seine Pflicht, während seine Gattin die beiden Lieben aus der Höhle des Wolfes befreit...

Götz Friedrich, Felsenstein-Schüler an der Komischen Oper (Ost-) Berlin und später dort Oberspielleiter, blieb 1972 nach einer Opernregie in Stockholm im Westen und war von 1981 bis zu seinem Tod 2000 Generalintendant der Deutschen Oper (West-) Berlin. In seiner ersten Defa-Produktion lässt er die Protagonisten ab und an zur Musik von Gerhard Wohlgemuth singen, aber das ist nur ein kleiner Nebeneffekt des ansonsten brav von Helmut Bergmann auf qualitativ nicht sehr hochwertigem Farb-Material verfilmten Märchens, das im Rahmen des DDR-Sommerkinos am 13. Juli 1962 in die Freiluft-Lichtspielarenen gekommen ist.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Titel

  • Originaltitel (DD) Rotkäppchen

Fassungen

Original

Länge:
1959 m, 72 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Agfa Wolfen, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DD): 13.07.1962

Prüffassung

Länge:
1961 m, 72 min
Format:
35mm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.04.1994, 71333, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Länge:
69 min
Format:
35mm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 29.04.1997, 71333, ohne Altersbeschränkung