Inhalt
Über zwei Jahre habe ich den Alltag von Ali, Kais, Ertan und Alban mit der Kamera begleitet. Die Zeit war geprägt von Enttäuschungen, Konflikten und auch großen Erfolgen. Begonnen hat alles mit einem Besuch in dem Jugendzentrum "Klingelpütz" mitten in Köln. Hier treffen sich seit vielen Jahren jugendliche Migranten.
Schon bei der ersten Begegnung beeindruckten mich die Jungs mit ihrer Direktheit und Präsenz. Ihre Widersprüchlichkeit ist faszinierend, Machogehabe und klischeehafte Selbstdarstellung bestimmen ihr Auftreten. Aber auch Loyalität und gegenseitiger Respekt sind immer gegenwärtig, selbst wenn der Ton oft rau und direkt ist. Die vier Freunde kommen aus marokkanischen, tunesischen, türkischen und albanischen Familien. Um ihr Leben und Denken zu erzählen, muss auch ich meine eigene Haltung immer wieder auf den Prüfstand stellen. Je tiefer ich in das Leben der Jungen eintauche, desto mehr wird mein Blick durch ihre Welt gelenkt. Und auch an meinem Leben nehmen sie immer mehr teil. So wächst mit meiner Schwangerschaft und später als Mutter das gegenseitige Vertrauen vor und hinter der Kamera.
Der Film ist eine Reise in einen unbekannten Alltag in Deutschland und zeigt die Jungs auf der Schwelle zwischen dem, was sie als Kinder waren und was sie als Erwachsene sein werden.
(Bettina Braun)
Quelle: 55. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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