Königskinder

BR Deutschland 1949/1950 Spielfilm

Inhalt

Nach dem Ende des Krieges ist der einst wohlhabenden Prinzessin Ulrike von Brandenburg nur noch eine Burgruine in Süddeutschland geblieben; hinzugewonnen hat sie aber die Liebe von Paul, einem ehrlichen Mann aus bürgerlichem Hause. Gegen ein geringes Entgelt oder Lebensmittel führen beide Interessierte und Neugierige, vor allem Amerikaner, durch das zerstörte Gemäuer. Eines Tages erscheint ihr ehemaliger Verlobter aus der Vorkriegszeit, Prinz Alexander von Thessalien, auf der Bildfläche. Ulrike muss sich nun zwischen Paul und ihrem Ex-Verlobten, der nichts über Ulrikes finanzielle Lage weiß, entscheiden. Und Ulrike lässt ihr Herz sprechen …

 

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Falk Schwarz
Eine Operette in der Burgruine
Über kaum einen Film von Käutner ist die Kritik so umbarmherzig hergefallen, wie über „Königskinder“. Das Thema ist restaurativ und anachronistisch. Die Umsetzung behäbig und eher unkäutnerisch eckig. Der Regisseur steckt nach den kreativen Jahren der unmittelbaren Nachkriegszeit in einer Krise: wie wird der Film sich unter den erwachenden ökonomischen Zwänge weiterentwickeln? Dennoch wäre Käutner nicht Käutner, wenn nicht auch dieser Film seine Handschrift trüge - zumindest teilweise. Es gibt ein Wiedersehen mit Jenny Jugo. Hier ist sie in ihren Vierzigern und es ist ihre vorletzte Rolle. Sie spielt die „Hoheit“, die von zwei alten Damen (Erika von Thellmann, Hedwig Wangel) hofiert und beschützt wird. Sie versuchen, sich in einer aufgelassenen Burgruine einzurichten. Der alte Adel ist gezwungen, seine gestelzte Lebensuntüchtigkeit abzulegen. Zwar wird noch gedienert und alter Schnickschnack zelebriert, denn „Weil wir arm sind, müssen wir Würde bewahren“. Doch dann muss die „Hoheit“ eine Nacht im amerikanischen Gefängnis verbringen und verliebt sich „im sozialen Dampf der Volksgemeinschaft“ (Witte) Hals über Kopf in den Schwarzhändler Paul (lässig schlaksig Peter van Eyck). Das ist hübsch und intelligent inszeniert - man merkt die Käutnersche Art, wie die Jugo auf dieser harten Kellerbank Paul langsam erkennt. Sie hat nicht nur das Herz auf dem rechten Fleck, sondern auch das Mundwerk - und das gelingt Jenny Jugo prächtig. Aber erst beim zweiten oder dritten Sehen fällt auf, was für eine lebenslustig-freche Schauspielerin die Jugo nach wie vor war. Kein Deut von „müde“. Leider bleibt ein „trotzdem“: „Königskinder“ hat etwas Operettenhaftes, das nun in diese Zeit überhaupt nicht passt. Da helfen Charme, Lebendigkeit und aufblitzende Heiterheit auch nicht. Eine Jugo macht noch keinen gelungenen Film.

Credits

Kamera

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Kamera

Optische Spezialeffekte

Schnitt

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Mai 1949 - 30.07.1949: An der Mosel oder am Rhein; Bavaria-Atelier München-Geiselgasteig
Länge:
2601 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 11.11.1949, 00440, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.01.1950, Krefeld, Capitol;
TV-Erstsendung: 26.06.1991, Tele 5

Titel

  • Originaltitel (DE) Königskinder

Fassungen

Original

Länge:
2601 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 11.11.1949, 00440, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.01.1950, Krefeld, Capitol;
TV-Erstsendung: 26.06.1991, Tele 5