Das Gasthaus an der Themse

BR Deutschland 1962 Spielfilm

Inhalt

"Der Hai" hat wieder zugeschlagen! Auf der Themse treibt ein Toter, durchbohrt von einer Haifischharpune. Sir John von Scotland Yard setzt Inspektor Wade von der Flusspolizei auf den Fall an. Seine Nachforschungen führen ihn zu Nelly Oaks, Wirtin der Hafenspelunke "Mekka", die ihrer unscheinbaren Pflegetochter Leila Smith und deren Verehrer Mr. Brown, Kapitän des Frachters "Siegel von Troja", gehört. Einige Anschläge und Tote später verdichtet sich die Vermutung, dass Leila in Wirklichkeit eine reiche Millionenerbin ist, deren Vermögen der "Hai" in seinen Besitz bringen will. Der Verbrecher entführt das Mädchen, aber nach einer wilden Verfolgungsjagd kann Wade ihn stellen und enttarnen.

Weitere Stoffverfilmung: The Return of the Frog (GB 1938, Maurice Elvey)

 

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Falk Schwarz
Die unergründlich rätselhafte Nelly Oaks
Die große Schauspielerin Elisabeth Flickenschildt, zur Drehzeit dieses Films Mitglied im Ensemble von Gustaf Gründgens am Hamburger Schauspielhaus, gefeiert als Elisabeth in „Maria Stuart“, bejubelt als Marthe Schwertlein in GGs „Faust“ Inszenierung, erfahren in unzähligen Bühnenrollen, schlüpft in die zwielichtige Rolle der Wirtin Nelly Oaks mit einer staunenswerten Affinität. Geheimnisvoll ist diese Nelly, verschwiegen, aber auch hinterhältig, gierig, autoritär und die Flickenschildt kann mit ihrer leicht rauchigen, vielschichtig modulierenden Stimme und ihrem vielsagenden Mienenspiel eine solche Skala der Gefühle ohne viele Worte darstellen. Ein Blick von ihr genügt und ihre um den Hals geschlungene Perlenkette wirkt wie ein Signal: vor dieser Frau nehmt euch in Acht! Wenn sie mit der Polizei spricht, weiss jeder - sie ist diesen Inspektoren überlegen, sie wird ihr Geheimnis nicht preisgeben. Wie geht sie mit ihrer Nichte Leila (Brigitte Grothum) um, verschachert sie sie oder beschützt sie sie vor den Zudringlichkeiten der Gangster? Wenn Kapitän Brown (Heinz Engelmann) auftaucht, wandelt sich Nelly, wird mitfühlend und sogar warmherzig und ihre kühle Fassade bröckelt. Als dieser Kapitän, von einer Haifischharpune tödlich getroffen, in ihre Kneipe fällt, da beugt sie sich zu dem Toten hinunter und berührt ihn sanft mit den Fingerspitzen - eine zärtliche letzte Geste, bei der jeder ahnt, dass diese Beiden einmal mehr miteinander verbunden hat. Zu Anfang singt die Flickenschildt in der Hafenkneipe: „Was in der Welt passiert und was uns amüsiert, geschieht besonders in der Nacht...“ Das ist kein Sirenenklang, das ist kein Diseusen-Getue, sondern ein fein auf ein großes Talent abgestimmtes Solo. Sonst darf die Elbe mal wieder die Themse spielen, die Keller sind dunkel und die Kanäle trübe - wie es eben so zugeht in deutschen Wallaces. Trotz der Flickenschildt ist dieses Werk allerdings immer noch kein Mount Everest der Filmgeschichte, eher ein Maulwurfshügel.

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 06.06.1962 - 11.07.1962: Hamburg
Länge:
2526 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.08.1962, 28772, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 18.01.1969, ARD

Titel

  • Originaltitel (DE) Das Gasthaus an der Themse

Fassungen

Original

Länge:
2526 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,66
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.08.1962, 28772, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 18.01.1969, ARD