Jan Kiepura

Weitere Namen
Jean Kiepura (Weiterer Name)
Darsteller, Musik
Sosnowiec, Polen Harrison, New York, USA

Biografie

Jan Wiktor Kiepura wurde am 16. Mai 1902 in Sosnowiec, Russisches Kaiserreich (heute Polen), geboren. Er begann zunächst ein Jurastudium, doch seine Leidenschaft gehörte dem Gesang – gegen den Willen seiner Eltern brach er 1922 das Studium ab und absolvierte stattdessen eine Gesangsausbildung bei dem renommierten Tenor Tadeusz Leliwa.

Sein Bühnendebüt gab er 1924 in Charles Gounods Oper "Faust" im polnischen Lwów (heute: Lwiw, Ukraine). Im selben Jahr gewann er einen Gesangswettbewerb und erhielt den Titel "König der polnischen Tenöre". Wenig später folgte sein erstes festes Engagement an der Warschauer Oper. Der große Durchbruch gelang Kiepura dort im Februar 1925, als er kurzfristig für einen anderen Tenor in der Rolle des Faust einsprang – und das Publikum begeisterte.

1926 holte Franz Schalk ihn an die Wiener Staatsoper, wo er unter anderem als Cavaradossi in "Tosca" und als Kalaf in Puccinis "Turandot" zum Star der Wiener Oper avancierte. Weitere Triumphe feierte Kiepura unter anderem in der männlichen Hauptrolle der Korngold-Oper "Das Wunder der Heliane" sowie in Hauptrollen von Verdis "Rigoletto" und Puccinis "La Bohème". Er trat in Berlin, Paris, London, Rio de Janeiro und Chicago auf. An der Mailänder Scala stand er 1929 in "Le Preciose" des italienischen Komponisten Felice Lattuada auf der Bühne.

Sein Filmdebüt gab Jan Kiepura 1930 in Carmine Gallones frühem Tonfilm "Die singende Stadt" – auch dies ein enormer Erfolg für Kiepura, der längst als "neuer Caruso" gefeiert wurde. Bis 1937 wirkte er in rund einem Dutzend weiterer Filme mit, die meisten produziert von der Berliner Filmgesellschaft Cine-Allianz; von einigen entstanden auch französische und englische Versionen, in denen Kiepura ebenfalls die Hauptrolle spielte. Zugleich nahm er Schlager auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Polnisch auf, die weltweit auf Schallplatten erschienen. Zu seinen bekanntesten Aufnahmen gehören "Heute Nacht oder nie" und "Ob blond ob braun, ich liebe alle Frau'n".

1934 drehte Kiepura mit der ungarischen Sängerin und Schauspielerin Marta Eggerth den Film "Mein Herz ruft nach Dir" – die beiden wurden ein Paar und heirateten am 31. Oktober 1936 in Katowice, Polen (deutsch: Kattowitz). Bald gehörten Eggerth und Kiepura zu den populärsten Künstlerehepaaren in Europa. Im polnischen Wintersportort Krynica-Zdrój besaßen sie ein Hotel, das zum beliebten Treffpunkt der europäischen Society avancierte.

Auf der Kinoleinwand gelang dem Ehepaar nicht zuletzt mit "Zauber der Bohème" (AT 1937) ein überragender Publikumserfolg. Dennoch gingen die beiden kurz darauf nach Amerika, denn aufgrund ihrer jüdischen Herkunft konnten sie in Deutschland und Österreich nur noch eingeschränkt arbeiten (und mussten mit Schlimmerem rechnen). Am 10. Februar 1938 gab Kiepura an der New Yorker Metropolitan Oper sein gefeiertes US- Debüt. Noch hatten die Eheleute ihre offiziellen Hauptwohnsitze in Krynica und Paris; Ende 1938 absolvierte Kiepura in Rom noch einen kleinen Auftritt in Carmine Gallones deutscher Produktion "Das Abenteuer geht weiter". Bei Kriegsbeginn 1939 emigrierte das Paar endgültig in die USA. Dort begann für Kiepura und Eggerth im Jahr 1943 eine überaus erfolgreiche Karriere als Operettenstars. Allein in Franz Lehárs "Die lustige Witwe" standen sie über 200-mal auf der Bühne, zunächst am Broadway, dann – in verschiedenen Sprachfassungen! – auf Tournee durch die USA.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs traten die beiden auch wieder an europäischen Operettenbühnen auf. Vereinzelt wirkten sie in französischen, italienischen und deutschen Kinoproduktionen mit, doch die Rückkehr ins Filmgeschäft fruchtete nicht. Kiepuras letzter Film war "Das Land des Lächelns" (1952); Eggerth drehte noch einen weiteren Film.

Im Herbst 1958 besuchte Kiepura, der mittlerweile amerikanischer Staatsbürger war, erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sein Heimatland Polen, wo er mehrere erfolgreiche Konzerte gab.

Zwischen 1955 und 1957 standen Kiepura und Eggerth in London und New York in neuen Produktionen ihres Erfolgs "Die lustige Witwe" auf der Bühne; 1965 folgten Gastspiele in Köln und Berlin. In den USA und Kanada gab das Paar häufig gemeinsame Konzerte.

Am 15. August 1966 starb Jan Kiepura in Harrison, New York, an einem Herzinfarkt. Sein Grab befindet sich auf dem Powązki-Friedhof in Warschau.

FILMOGRAFIE

1994
  • Gesang
1949
  • Darsteller
1949
  • Darsteller
1938/1939
  • Darsteller
1937
  • Darsteller
1936
  • Darsteller
1935/1936
  • Darsteller
1935
  • Darsteller
  • Gesang
1935
  • Darsteller
1934
  • Darsteller
1934
  • Darsteller
1934
  • Darsteller
1933
  • Darsteller
1932/1933
  • Darsteller
  • Gesang
1932
  • Darsteller
1932
  • Darsteller
1932
  • Darsteller
1931
  • Darsteller
1930
  • Darsteller