Die große Versuchung

BR Deutschland 1952 Spielfilm

Inhalt

Richard Gerbrand arbeitet äußerst erfolgreich nach dem Krieg als Chirurg. Was niemand weiß, ist, dass Gerbrand gar keine Zulassung hat, geschweige denn sein Medizinstudium beendet hat. In einem russischen Kriegsgefangenenlager hatte er als Sanitäter die Chirurgie nur in der Praxis gelernt. Seine Anstellung im Krankenhaus verschaffte ihm ein Mann, dem er in einer schwierigen Operation das Leben rettete. Voraussetzung hierfür ist aber, dass Gerbrand sein Studium beendet. Zudem steht er zwischen zwei Frauen: Als Oberarzt ist er mit einer Fabrikantentochter liiert, als Student zieht es ihn hin zu einer Kommilitonin. Nachdem bei Gerbrand zunehmend die Gewissenskonflikte überhand nehmen, erstattet er schließlich Anzeige gegen sich selbst und kommt vor ein Gericht, das ihn freilich recht milde verurteilt.

 

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Falk Schwarz
Der gute, falsche Doktor
Wie in einem offenen Buch sind hier alle jene dramaturgischen Kniffe und Volten versammmelt, die die ernsthaften Filme der Fünfziger charakterisierten. Zuerst einmal der Mann, der aus der Gefangenschaft zurückkehrt (Dieter Borsche), ernst, vielleicht auch gebrochen, der nicht mehr „lachen kann“. Dann in einem Zusammenschnitt von Großstadtsequenzen das verwirrende Leben in den erwachenden Städten, dem Beginn des Wirtschaftswunders. Wer kennt sich da noch aus, wenn er lange in Gefangenschaft war? Schließlich der „Arzt“, der in Russsland bereits operierte, aber in Deutschland noch kein Examen abgelegt hat und sich nun diskriminiert fühlt. Wer hat da kein Verständnis, wenn so ein Mann eine Chance wahrnimmt? Richard Gerbrand gibt vor, Arzt zu sein und nimmt eine Stelle an. Fahrlässig und gegen den Rat von Hilde (Ruth Leuwerik). Er operiert, er steht schwierige Situationen durch, er macht schließlich eine OP, die gefährlich ist. D.h. in unserer Wahrnehmung hat er jetzt soviel Kompetenz angehäuft, dass ihm sein Fehler - der Betrug - geradezu zum Vorteil gerät. Dann zeigt sich dieser grundehrliche (?), ernsthafte Mann (so wollten ihn die Fünfziger wohl) noch selber an und wartet nicht darauf, entlarvt zu werden. Es kommt zur Gerichtsverhandlung. Alle Personen treten noch einmal auf. Wobei Prof. Gandolphi (Erich Ponto) den stärksten Eindruck hinterlässt: grundsätzlich ist der Betrug abzulehnen, aber vom Menschlichen her... An Borsches Seite die kluge, abwartende Hilde. Sie ist selbstständig, eine Frau, die ihr Leben selber in die Hand nimmt und von niemandem abhängig ist (das war in den Fünfzigern noch die Ausnahme). Solide, verlässlich und langweilig. Während die andere Frau in Gerbrands Leben, Sylva (Renate Mannhardt), genau das Gegenteil verkörpert: rasant, reich, lasziv, unberechenbar, gefährlich. Er entscheidet sich gegen sie. Klischee auf Klischee - so war die damalige Welt gestrickt. Die Leute standen an der Kinokasse Schlange. „Die ,Große Versuchung‘ ist Starfilm und ,Zeitfilm‘ zugleich, fern und lebensnah, vereinfachend und kompliziert“. (Thiele)

Credits

Regie

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Standfotos

Außenrequisite

Innenrequisite

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Aufnahmeleitung

Geschäftsführung

Dreharbeiten

    • 17.08.1952
Länge:
2646 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 11.12.1952, 05298, ab 10 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 04.11.1960, 05298 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.12.1952, Karlsruhe, Luxor

Titel

  • Originaltitel (DE) Die große Versuchung

Fassungen

Original

Länge:
2646 m, 97 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 11.12.1952, 05298, ab 10 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 04.11.1960, 05298 [2. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 18.12.1952, Karlsruhe, Luxor

Auszeichnungen

Deutscher Filmpreis 1953
  • Filmband in Gold, Bester Nachwuchsschauspieler