Inhalt
Gernot Wieland arbeitete zwölf Jahre lang mit einem Tiertrainer zusammen, der Vögeln das Fliegen in Kreisen oder Quadraten beibrachte. Der Film konzentriert sich zunächst auf die Vögel selbst; das auf die ein- und ausfliegenden Vögel reduzierte Bild deutet an, wie man sein eigenes flackerndes Bewusstsein und seine Wahrnehmung wahrnehmen könnte. Die Flüchtigkeit des Versuchs, fliegende Vögel im Bild festzuhalten, verstärkt den Wunsch zu überprüfen, ob die Vögel tatsächlich im Kreis fliegen. Während das von der Kamera eingefangene indexikalische Bild von der Schwierigkeit zeugt, den Vögeln etwas auf Kommando beizubringen, beschwört der Titel des Werks selbst die intellektuelle Reinheit geometrischer Formen, die von der analytischen Philosophie als überlegen angesehen werden, um die Gesetze der Natur zu beschreiben. All dies bedeutet, dass Wesen, die einem Befehl nicht gehorchen, eine Definition eines "Anderen" sein könnten.
Der Film bezieht sich auch auf eine experimentelle Untersuchung, die Kandinsky 1923 durchführte. Er war davon ausgegangen, dass es direkte Entsprechungen zwischen Grundfarben (Gelb, Rot, Blau) und Formen (Dreieck, Quadrat, Kreis) gibt. Auf diese Weise geht "The Perfect Square" der Frage nach, wie ästhetische und soziale Normen unsere Gesellschaft und unser künstlerisches Schaffen sowie das westliche Weltbild beeinflussen und kontrollieren.
Quelle: 74. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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