Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Bendix
- Jule
- Fabian
- Sina
- Daniel
- Dr. Kahl
- Sophie
- Mia
- Lisbeth
- Hauptkommissarin Iris Leiber
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Bendix
- Jule
- Fabian
- Sina
- Daniel
- Dr. Kahl
- Sophie
- Mia
- Lisbeth
- Hauptkommissarin Iris Leiber
- Burkhard
- Anatol
- Pflegemutter
- Kundenberaterin
- Pflegerin Kerstin
- U-Bahnfahrer
- Sunny
- Adele
Dreharbeiten
- 02.09.2019 - 05.10.2019: Berlin
Länge:
87 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 26.04.2021, ZDF
Titel
- Originaltitel (DE) Das Versprechen
Fassungen
Original
Länge:
87 min
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:
TV-Erstsendung (DE): 26.04.2021, ZDF
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Rückblende, zehn Tage zuvor. Der elfjährige Grundschüler Bendix nimmt an einem Sponsorenlauf teil, während sein alleinerziehender Vater Fabian die auf Stelzen fahrende U-Bahn durch Kreuzberg zur Warschauer Straße lenkt. Und schon mal eine Station auslässt, was sich rasch bis in die Kantine herumspricht, wo Lisbeth ein wohlwollendes Auge auf den Trauerkloß wirft. Auf dem Rückweg trifft „Dixi“ in einer dunklen Unterführung auf die 16-jährige Gymnasiastin Jule, die ebenfalls an dem Lauf teilgenommen hat. Jetzt aber am Boden hockt und sich eine Zigarettenkippe am Unterschenkel ausdrückt. „Hat das nicht wehgetan?“ fragt Bendix. Und bekommt die befremdliche Antwort, sie brauche den körperlichen Schmerz: „Weil ich ein scheiß Psycho bin.“
Als Papa von der Schicht kommt, hat er weder das Obst noch das von Bendix geschmierte Brot gegessen. Mit ausdruckslosem Blick setzt sich Fabian, der sich vom Tod seiner Gattin vor einem halben Jahr noch nicht erholt hat, aufs Sofa. Seine Depression ist für das Kind gefährlich: instinktiv führt der Fünftklässler den Haushalt, weil er weiß, dass er im schlimmsten Fall in ein Heim oder zu einer Pflegefamilie gesteckt wird. Und genießt die lichten Momente des Vaters, etwa einen Motorrad-Ausflug zum Zelten an einem idyllischen See.
Weil er ihr Handy gefunden hat und es ihr zurückgeben will, folgt Bendix nach der Schule dem bisher ihm gegenüber so abweisenden Mädchen bis vor die Tür einer Psychiatrischen Tagesklinik, wo Jule mit ihrer Therapeutin Dr. Kahl spricht. „Es wäre besser, wenn es mich nicht gäbe“ bekundet die immer wieder ausrastende, häufig gewalttätige Patientin, der ihr aggressives Verhalten sowohl den sie mobbenden Mitschülern wie ihren ratlos-verzweifelten Eltern Sina und Daniel gegenüber im nächsten Moment leid tut.
Jule schließt Freundschaft mit dem – in diesem Altersabschnitt - wesentlich jüngeren Dixi, weil dieser sie so nimmt wie sie ist. Und erzählt ihm, dass sie unter Affektiver Dysregulation leidet: sie tobt zumeist aus nichtigem Grund, wird traurig – und verletzt sich bewusst selbst. Als Jule zu Besuch kommt, erkennt sie das Problem von Dixis Vater, weil Lena (Greta Bohacek), eine Mitpatientin in der Klinik, ebenfalls unter Depressionen leidet. Beide beschließen, mit einem Trick die als Kinder- und Jugendpsychologin für Erwachsene nicht zuständige Therapeutin mit Fabian zu konfrontieren. Die befürchtete Folge: Papa muss für unbestimmte Zeit in ein Sanatorium – und für Bendix wird eine Akutpflegschaft gesucht.
Was der durch den eingangs beschriebenen vorgetäuschten Banküberfall verhindern will, weil er die Trennung von seinem Vater als Verrat an ihm ansieht. Bevor Herr Sänger (Bernd Hölscher) vom Jugendamt Dixi bei einer erfahrenen Pflegemutter unterbringen kann, wächst Jule über sich hinaus. Sie besiegt die nächste Springflut in ihrem Kopf, um ihrem Freund beizustehen: „Dein Vater bleibt dein Vater, für immer und ewig.“
„Das Versprechen“, eine Produktion der Polyphon Berlin (Hubertus Meyer-Burckhardt und Christoph Bicker) für das ZDF, geht unter die Haut. Obwohl Beate Langmaack und Till Endemann weder auf „Systemsprenger“-Dramatik noch auf tränenreiche Mitleids-Dramaturgie gesetzt haben: sorgsam vorbereitet und begleitet durch Fachärzte geht es ihnen um sachliche Aufklärung durch größtmögliche Authentizität. Dazu passt eine punktgenaue Besetzung mit Andreas Döhler sowie den beiden einfühlsamen Teenagern Mika Tritto, der Zwölfjährige mit einem fulminanten Langfilmdebüt, und der 21-jährigen Ella Morgen, die am Wiener Max-Reinhardt-Seminar Schauspiel studiert, aber schon in zahlreichen Kino- und TV-Rollen Akzente setzte.
Beate Langmaack im ZDF-Presseheft: „Das Schicksal der kleinen 'Kümmerer' hatte mich schon länger beschäftigt als Hubertus Meyer-Burckhardt, mit dem ich bereits den Film 'Blaubeerblau' gemacht hatte, mit dem Thema Jugendpsychiatrie auf mich zukam. So entstand die Begegnung von Bendix, der einen depressiven Vater hat, und Jule, die eine psychiatrische Tagesklinik besucht. Und aus ihrer Begegnung wurde dann ihre gemeinsame Geschichte.“
Pitt Herrmann