Inhalt
Ein vergangener deutscher Polizeistaat ist das Setting für den pulsierenden Kurzthriller "Es gibt keine Angst". Darin collagiert Anna Zett Video- und Audiomaterial aus dem Berliner Archiv der DDR-Opposition und nimmt dabei die Perspektive eines sensiblen Kindes ein. Auf der Grundlage eigener, intimer Verwicklung dokumentiert die Künstlerin einen bewegenden und dennoch heute kaum bekannten Akt der politischen Selbstermächtigung kurz vorm Ende der DDR und eröffnet gleichzeitig einen assoziativen Raum, um sich in heute schwer zugängliche Gewalterfahrung aufs Neue einzufühlen.
Vokal hochverdichtete Stimmen von einer Ostberliner Lyriklesung von 1986 unterstützen die selbst stimmlose Erzählfigur – "ein erwachsenes Kind" – bei der Rekonstruktion ihrer eigenen Gefühlswelt, vielspurig untermalt von Untergrundmusik aus der späten DDR. Von Aufnahmen der Umweltbibliothek über Privatvideos und journalistisches Material führt der Film zur zweiten Besetzung der Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg im September 1990 und findet dort in eine ganz andere Stimmung.
Quelle: 73. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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