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Usbekistans Baumwollindustrie erlangte traurige Bekanntheit durch die ökologische Katastrophe, die von ihr, unter anderem am mittlerweile fast komplett ausgetrockneten Aralsee, verursacht wurde. Doch auch die Arbeitsumstände sind problematisch. Selten gelingt es Filmemacher*innen, Zugang zu den Baumwollfeldern zu gewinnen. Mikhail Borodin begleitet zwei Frauen – Menschenrechtsaktivistin Elena und Bäuerin Mukhabbat. Die Letztere hat Land vom Staat gepachtet und muss deswegen – trotz Wasserknappheit in ihrer Region – jedes Jahr eine bestimmte Menge an Baumwolle liefern. Die Ernte ist besonders arbeitsintensiv und es ist zum Usus geworden, Arbeitern aus anderen Staatsbetrieben für die Saisonarbeit zu zwangsrekrutieren. In heruntergekommenen Wohnheimen oder Sporthallen werden die Erntehelfer*innen untergebracht und für die körperlich schwere Arbeit oft nicht mal entlohnt.
In langsamen Bildern porträtiert Borodin die zwei Frauen, ihren Familienalltag und ihre Besuche auf Baumwollplantagen. Aus kleinen Einblicken entsteht ein kaleidoskopisches Bild von Ausbeutung in einem post-sowjetischen Staat zwischen Tradition und Moderne.
Quelle: Filmfestival goEast 2022
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