Merry Christmas Deutschland oder Vorlesung zur Geschichtstheorie II

BR Deutschland 1985 Kurz-Dokumentarfilm

Inhalt

Anfang der 1980er-Jahre studierte der aus Haiti stammende Regisseur Raoul Peck an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Sein während des Studiums entstandener Film "Merry Christmas Deutschland oder Vorlesung zur Geschichtstheorie II" ist ein scharfsinniger Essay, in dem sich jener spezifische Dokumentarstil ankündigte, der in späteren Werken zur Entfaltung kommen sollte.

In 18 verdichteten Minuten kontrastiert Peck abgefilmte Fernsehübertragungen von Bundestagsdebatten mit Aufnahmen betongrauer Berliner Nachkriegsarchitektur, hin und wieder um Solarisations- und andere experimentelle Effekte ergänzt, und spielt dazu Musik von Vivaldi, Miles Davis sowie Audioaufnahmen unklarer Herkunft, in denen vom Einkaufen und dem Wunsch nach Weltfrieden die Rede ist. Statt einer Erzählstimme in der ersten Person wählt Peck ironische Wörterbuchdefinitionen als Zwischentitel, "Optimismus", "Demokratie", dazu Zitate, u. a. des preußischen Generals Clausewitz, "die Kriege gebildeter Völker" seien "viel weniger grausam und zerstörend als die der ungebildeten" – ein Trugschluss, gegen den sich Peck nicht nur damals, sondern auch in den folgenden Jahrzehnten immer wieder entschieden verwahrt hat.

Quelle: 72. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)

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Credits

Alle Credits

Länge:
18 min
Format:
16mm, 1:1,375
Bild/Ton:
Farbe + s/w
Aufführung:

Aufführung (DE): 11.02.2022, Berlin, IFF - Forum Special

Titel

  • Originaltitel (DE) Merry Christmas Deutschland oder Vorlesung zur Geschichtstheorie II

Fassungen

Original

Länge:
18 min
Format:
16mm, 1:1,375
Bild/Ton:
Farbe + s/w
Aufführung:

Aufführung (DE): 11.02.2022, Berlin, IFF - Forum Special