King's Land

Dänemark Deutschland Schweden 2022/2023 Spielfilm

Inhalt

Dänemark, 1755. Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Hauptmann Ludvig Kahlen verfolgt nach seiner Heimkehr aus dem Kriegsdienst ein ambitioniertes Projekt, das ihm einen gesellschaftlichen Aufstieg ermöglichen soll: Er will die karge dänische Heide durch Kartoffelanbau urbar machen. Zu diesem Zweck gründet er eine Siedlung und verlangt vom König als Belohnung für sein schwieriges Vorhaben einen Adelstitel. Allerdings trifft Kahlen in dem mächtigen Großgrundbesitzer Frederik De Schinkel auf einen erbitterten und skrupellosen Gegner. Als zwei Leibeigene von De Schinkels Hof flüchten und bei Kahlen Schutz suchen, droht der Konflikt zu eskalieren.

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Heinz17herne
Heinz17herne
Dänemark, Mitte des 18. Jahrhunderts, kurz vor der Aufklärung. Die jütländische Heide, die ein Drittel des dänischen Königreichs ausmacht, ist brach liegendes Ödland. König Frederik V hat erklärt, dass die Heide gezähmt, kultiviert und kolonisiert werden soll. Damit sich die menschliche Zivilisation ausbreitet, vor allem aber, um zusätzliche Steuereinnahmen für das notorisch klamme Königshaus zu erwirtschaften.

Bei der Königl. Rentkammer will niemand dieses Vorhaben im steinharten Boden der gottverlassenen Wildnis, die überdies von Wölfen und Wegelagerern heimgesucht wird, wagen. Bis auf einen, aber der wird zunächst ausgelacht und abgebürstet: Der ehemalige Hauptmann Ludvig Kahlen. Der hat mit seiner kleinen Pension nach 25 Jahren Dienst nichts zu verlieren, verfügt aber als ehemaliger Soldat in Mecklenburg über einige Kenntnisse zum erfolgreichen Anbau einer hier noch völlig unbekannten tollen Knolle: der Kartoffel.

Im Spätsommer 1755 reitet er nach Jütland, fest entschlossen, sich die karge Landschaft untertan zu machen. Bei Erfolg hat ihm der König einen Adelstitel versprochen, den der als unehelicher Bastard eines adligen Vaters verstoßene Ludvig stets als Lebenstraum angesehen hat. Zunächst scheint es, als könne er nicht nur Räuber bezwingen – und dabei eine kleine Hühnerdiebin, das vorlaute, Rotwelsch sprechende Roma-Mädchen Anmai Mus, als Hausgenossin gewinnen, sondern auch die wilde Heide zähmen: Er nimmt schier unendliche Bodenproben, legt mehrere kleine Versuchsfelder an.

Ludvig versucht die Heide und die Bedürfnisse ihres Bodens zu verstehen. Dabei helfen ihm neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und, nachdem ihm der faule Amtmann keine Arbeiter besorgen wollte, zunächst nur der Priester Anton Eklund und die vom grausamen Gutsbesitzer Frederik De Schinkel geflüchtete Hausmagd Ann Barbara mit ihrem Mann Johannes. Als sich nach Rückschlägen durch Frost und Hagel erste Erfolge einstellen, nimmt er eine kleine, aber loyale Gruppe von Flüchtlingen um Hector (Magnus Krepper), die sich bisher in den Wäldern versteckt hielt, als Arbeiter auf.

Vier Monate später ist Ludvig bei De Schinkel zu Gast. Der ist an Privilegien, Einfluss und Geld reich, aber zügellos in seiner Anmaßung nicht nur dem Personal, sondern auch seiner Cousine, der norwegischen Adligen Edel Helene Leisig gegenüber, die er als seine Verlobte bezeichnet. Als diese sich zunehmend zu Ludvig hingezogen fühlt, beschließt De Schinkel, seinen Rivalen zu vernichten.

Die Kunde von Ludvigs erstem Ernteerfolg, 80 Sack Kartoffeln, ist bis nach Stockholm gedrungen und Frederik V ernennt ihn zum königl. Landvermesser. Sie lockt überdies neben Claus und Klein weitere 50 Siedler aus Deutschland an, denen Ludvig Land zuteilt. Nachdem De Schinkel und sein sadistischer Helfer, Major Preisler (Olaf Højgaard), Siedler Gefangennehmen und töten, weil sie sich angeblich auf Gutsbesitz niedergelassen haben, lässt sich Ludvig auf einen ungleichen Kampf ein, der immer mehr Opfer fordert.

In einem blutigen Finale ist es schließlich Ann Barbara, die über De Schinkels Schicksal entscheidet, dafür aber ihre eigene Freiheit opfert. Ludvig begreift viel zu spät, dass er in seinem Ringen um eine bessere Stellung in der Gesellschaft zwar seinen Stolz retten konnte, den Preis dafür aber seine Nächsten zahlen müssen…

„King’s Land“ ist ein opulent ausgestattetes, wenige Jahre nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs spielendes Historiendrama, das Züge amerikanischer Western-Streifen trägt, wie sie schon lange nicht mehr im Kino zu sehen waren. In großen Bildern erzählt Nicolaj Arcel ein fesselndes melodramatisches Epos um Idealismus, Despotismus, Rache und Liebe, dessen Originaltitel „Bastarden“ sich auf die Beweggründe Ludvigs bezieht.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Kamera-Bühne

Szenenbild

Außenrequisite

Synchron-Ton-Schnitt

Synchron-Ton

Geräusche

Stunt-Koordination

Musik

Darsteller

Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Produktions-Koordination

Post-Production

Dreharbeiten

    • 05.09.2022 - 07.11.2022: Berlin, Sachsen-Anhalt, Tschechien
Länge:
128 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 24.11.2023, 250233, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (IT): 01.09.2023, Venedig, IFF;
Erstaufführung (DE): 05.10.2023, Hamburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 06.06.2024

Titel

  • Arbeitstitel The King's Land
  • Arbeitstitel The Bastard
  • Originaltitel (SE) Bastarden
  • Weiterer Titel The Promised Land
  • Originaltitel (DE) King's Land

Fassungen

Original

Länge:
128 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 24.11.2023, 250233, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (IT): 01.09.2023, Venedig, IFF;
Erstaufführung (DE): 05.10.2023, Hamburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 06.06.2024

Auszeichnungen

Danish Film Awards (Robert Awards) 2024
  • Robert Award, Beste visuelle Effekte
  • Robert Award, Beste Kamera
  • Robert Award, Bestes Szenenbild
  • Robert Award, Bester Nebendarsteller
  • Robert Award, Bester Hauptdarsteller
  • Robert Award, Bestes adaptiertes Drehbuch
  • Robert Award, Bester Spielfilm
  • Robert Award, Bestes Make-Up
EFA Excellence Awards 2023
  • EFA Excellence Award, European Costume Design
  • EFA Excellence Award, European Cinematography