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Der elfjährige Thabo möchte Privatdetektiv werden wie im Film. Wenn nur seine Heimat, das kleine afrikanische Dorf Hlatikulu, nicht das friedlichste Savannenparadies wäre. Doch alles ändert sich, als im benachbarten Safaripark ein Nashorn wegen seines wertvollen Horns ermordet wird. Ausgerechnet Thabos Onkel Vusi wird verdächtigt. Nun liegt es an Thabo und seiner neuen Freundin Emma aus Deutschland, sich nicht nur um das ausgesetzte Nashornbaby zu kümmern, sondern auch die wahren Schuldigen zu finden und zu fassen.
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Beide begegnen sich in Hlatikulu, weil Emma die Nichte von Mrs. Agatha ist, welche einst die Liebe nach Eswatini verschlug. Nachdem der Gründer des Schutzgebietes verstarb, ist Emmas Tante im Camp geblieben. Und bewirtet nun die Touristen, die quasi mitten unter Löwen, Giraffen, Elefanten, Antilopen und Nashörnern Urlaub machen können. Eigentlich will Thabo Privatdetektiv werden, weshalb er sich Emma gegenüber beschwert, dass hier einfach nichts los ist.
Das ändert sich schlagartig, als Vusi und Thabo, der die Touristen mit Geschichten rund um das Schutzgebiet versorgt, bei einer Foto-Safari auf ein wimmerndes Nashornbaby stoßen. Auf der Suche nach der Mutter finden sie die Leiche des Tiers mit abgesägtem Horn: Wilderer haben seit langer Zeit wieder einmal zugeschlagen. Vusi weiß um die Gefahr: das zermahlene Horn ist besonders in Asien als Heilmittel und Aphrodisiakum gefragt.
Thabo versichert sich der Hilfe seines Freundes und besten Fährtenlesers im Dorf, Sifiso, um den Tätern auf die Spur zu kommen. Die Abdrücke markanter Schuhsohlen hinterlassen haben, nachdem sie offenbar durch ein Loch in den das Schutzgebiet umgebenden Zaun geschlüpft sind. Was auch bedeutet: Noch muss sich das abgetrennte Horn auf dem Gelände befinden. Weil die Asiaten teures Geld für Nashornpulver bezahlen, gerät der japanische Tourist Mr. Wu unter Verdacht.
Was dem stets gut aufgelegten italienischen Gast mit dem englischen Namen Mr. Winterbottom zupasskommt, gibt er sich doch den Kindern als Undercover-Agent der Naturschutzbehörde aus. Zu allem Unglück verhaftet der tumbe Dorfsheriff aufgrund eines Schuhabdrucks auch noch Vusi als Hauptverdächtigen! Im „Geisterhaus“, einer seit geraumer Zeit leerstehenden Farm, kommt es zum Showdown. Aber die beiden Jüngsten, Lemonade und Pilot, können entwischen und Hilfe holen. Während Emma sich an Astrid Lindgren erinnert und sich Kalle Blomquists Schlüssel-Trick mit der Zeitung unter der von außen verschlossenen Tür zu eigen macht. Am Ende aber sind es die Nashörner selbst, die ihre Peiniger matt setzen…
Bei „Thabo – Das Nashorn-Abenteuer“ handelt es sich um die Adaption des Kinderbuchs „Der Nashorn-Fall“, dem ersten Band der Reihe „Thabo, Detektiv und Gentleman“ von Kirsten Boie. Den beiden Drehbuch-Autoren Ursula Gruber und Martin Gypkens sowie der Regisseurin Mara Eibl-Eibesfeldt ist ein spannender Öko-Krimi für die ganze Familie gelungen, der nicht nur den überlebenswichtigen Artenschutz thematisiert, sondern auch – mit am Ende ein wenig zu dickem Ausrufezeichen – Rassismus als dumm und gefährlich entlarvt.
So ganz nebenbei, fast wie ein komödiantischer Roter Faden, wird auch der Influencer-Wahn aufs Korn genommen, der inzwischen auch in den hintersten Winkeln unseres Planeten nervt.
In der Titelrolle gibt der Newcomer Litlhonolofatso Litlhakanyane ein absolut beeindruckendes Leinwand-Debüt an der Seite eines tollen Kinder-Casts.
Pitt Herrmann