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Alfons ist im Reisefieber, denn es steht eine große Klassenfahrt an die Ostsee an. Allerdings muss er nach der Ankunft feststellen, dass er in der morgendlichen Eile versehentlich den Koffer seiner Mutter mitgenommen hat. Dabei wollte er die Fahrt doch dazu nutzen, der neuen Mitschülerin Leonie zu zeigen, was für ein cooler Typ er ist. Um ihr dennoch zu imponieren, meldet Alfons sich kurzerhand zur Wahl als Klassensprecher – genau wie sein Erzrivale Nico, der ihn vor Leonie bloßstellen will. Damit nicht genug, wartet der fiese Lehrer Flickendorf nur auf einen Grund, um Alfons vorzeitig nach Hause schicken zu können. Fast scheint es, als würde Alfons' Schicksal als ewiger Pechvogel wieder einmal seinen Lauf nehmen. Doch diesmal will sich damit nicht abfinden.
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Gut, dass sein bester Freund – und künftiger Rechtsanwalt – Benni noch gerade rechtzeitig zum Handy greift: In allerletzter Sekunde erreicht Alfons den bereits abgefahrenen Bus-Oldtimer. Von „Saale Flitzer“ kann bei diesem wahrlich nicht die Rede sein und so wird die Tour vom Sigmund-Jähn-Gymnasium in Halle/Saale zum Feriendorf auf der Insel Usedom zur Tortur. Was naturgemäß vor allem am dauererregten Klassenlehrer Flickendorf liegt, der Alfons ständig auf dem Kieker hat. Dabei ist der Seekranke auf dem Weg an die Ostsee selbst ständig auf die Hilfe seiner neuen, jungen und empathischen Kollegin Laila Hoffmann angewiesen.
Alfons‘ beste Freundin Emilia ist nun auch die der 15-jährigen Leonie, welche vor zwei Wochen neu in die Klasse gekommen ist. Was nicht zu Konflikten mit unserem Pleite-Pech-und-Pannen-Titelhelden führt, obwohl der mehr als nur ein Auge auf Leonie geworfen hat. Das beruht offenbar auf Gegenseitigkeit. Emilia kann gönnen – ganz im Gegensatz zu Nico, der eigene familiäre Probleme damit übertüncht, dass er zusammen mit seinen „Knechten“ Bodo und Frodo dem angeblichen Looser Alfons das Leben schwer und Leonie abspenstig machen will.
Es ist aber wirklich zum Verrückt werden: Weil Jack die Kofferaufkleber vertauscht hat, findet Alfons die Badeklamotten seiner Mutter im Koffer. Was diese bald bemerkt und sich mit Jack in dessen Straßenkreuzer-Ungetüm auf den Weg in den hohen Norden statt in den sonnigen Süden macht. Es geht heiß her im heruntergekommenen Ferienpark der skurrilen Herbergsmutter Hilde Buck (Anna Thalbach setzt auf Familientradition: ihre Mutter Katharina war 2019 die Schuldirektorin in Mark Schlichters erstem Zitterbacke-Streifen „Das Chaos ist zurück“). Den tollen Streichen der Mädchen haben die Jungs zunächst nichts entgegenzusetzen. Als diese Küchenschaben einsetzen, zieht Herr Flickendorf die Reißleine: es geht in den Harz.
Fred (die Defa-Rothaut vom Dienst: Gojko Mitić) heißt die gestresste Gruppe zusammen mit Max (der „Voice-Kids“-Gewinner 2021 Egon Werler ist mit einem eigenen Song dabei) willkommen in einer noch zu renovierenden, aber sehr abenteuerlich anmutenden Villa. Auf die ein Immobilienhai scharf ist, gegen den Fred scheinbar auf verlorenem Posten steht. Alfons will sich was einfallen lassen, muss zunächst aber eine idiotische Wette einlösen, zu der ihn Nico verführt hat. Dazu geht es schwindelerregend hoch in die Felsen (Luna Marie Maxeiner als Kletterlehrerin) und beim Zorbing in großen Plastekugeln auf eine Wiese…
Fliegende Makkaroni in der Gemeinschaftsküche, aufregende Nächte am Lagerfeuer (mit einem Gastauftritt des Sängers Gerhard Schöne) und eine lebensgefährliche Rettungsaktion über einer Schlucht machen die Klassenfahrt zu einer Reise, die nicht nur Alfons und seine Klassenkameraden, sondern auch die jungen Zuschauer im Kino so schnell nicht vergessen werden: „Endlich Klassenfahrt“ ist nach „Das Chaos ist zurück“ (2019) Mark Schlichters zweite Adaption der Kult-Kinderbücher „Alfons Zitterbacke - Geschichten eines Pechvogels“ (1958), „Alfons Zitterbacke hat wieder Ärger“ (1962) und „Alfons Zitterbackes neuer Ärger“ (1995) von Gerhard Holtz-Baumert. Wobei die in drei Bänden vereinten Kurzgeschichten des „Astrid Lindgren der DDR-Literatur“ nur mehr den atmosphärischen Hintergrund abgeben: Bis auf die Nudel-Schlacht haben Regisseur Mark Schlichter und John Chambers („Die Schule der magischen Tiere“) alle Geschichten dieses Abenteuerfilms, der im September/Oktober 2021 auf Usedom, im Schloss Ostrau in Halle/Saale sowie im Harz gedreht wurde, neu erfunden.
Schon vor dem Kinostart hat Produzentin Nicole Kellerhals im Presseheft des X Verleihs verraten, dass es einen dritten „Zitterbacke“-Film geben wird. In dem Alfons‘ leiblicher Vater Paul (Devid Striesow) und Mutter Louises Neuer, der britische Musiker Jack (Sam Riley), aufeinandertreffen. Darauf können wir durchaus gespannt sein.
Pitt Herrmann