Inhalt
Ausgehend von Ernst Tollers Stück "Die Maschinenstürmer" (1922) verlegt die Installation dessen Themen in die Ruinen der Baumwollindustrie im Ägypten nach 2011 und im postindustriellen Polen. Sie aktualisiert Technikkritik und liest den Luddismus mit Blick auf den zeitgenössischen Körper der Arbeiter*in neu – einen Körper, der immer bereits von der Geschichte des technischen Fortschritts geprägt ist. Eine durchgehende Kamerafahrt zeigt die Bewegungen einer Näherin, einer Filmvorführerin, einer Leinwandmacherin und der Filmcrew, die als Chor agiert. Sie versuchen in die Kreisbewegung zu intervenieren, zu unterbrechen, hin und hergerissen zwischen historischer Kontinuität und dem Drang, die Form des Fortschritts in andere Bahnen zu lenken. Mach langsam, halt an, geh' nicht weiter. Projektionen auf gebrochen-weißen Baumwollstoff dokumentieren Produktionsmethoden rund um Baumwolle: Anbau, Weben,Verarbeitung, Nähen und Geschichtenerzählen - alles narrative Strukturen, die uns von komplexen sozialen Veränderungen erzählen. Zwei Stimmen suchen nach Spuren subversiverErzählweisen und nach jenen Textilien, die (mit Haraway gesprochen) "Praktiken hervorbringen, pädagogische Praktiken und kosmologische Performances." (Kerstin Schroedinger)
Quelle: 71. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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