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Im Januar 1988 feiert Birgit Scherzers "Keith" einen überragenden Erfolg an der Komischen Oper in Berlin, Hauptstadt der DDR. Für die junge Choreografin ist das Tanzstück der Durchbruch. Sieben Tänzer*innen treten in "Keith" auf. Ein knappes Jahr später werden vier von ihnen mit Birgit die DDR verlassen haben, einige flüchten während der Gastspiele beim "Klassenfeind". Die meist aus "einfachen" Verhältnissen stammenden Tänzer*innen sind vom Staat zu Leistungsträgern ausgebildet worden. Als künstlerische Elite, deren Licht weit strahlt und die ein Aushängeschild für die DDR ist, dürfen sie in den Westen reisen. Ihre Familien in der DDR sind das Faustpfand. Die kreative Atmosphäre an der Komischen Oper bildet zunächst einen Schutzschirm vor ideologischer Bevormundung, doch Ende der 1980er-Jahre wird der Druck größer. In den Monaten vor dem Mauerfall – einem Ereignis, das niemand vorausgesehen hat – stehen viele Ensemblemitglieder vor der Lebensentscheidung, zu bleiben oder zu gehen.
Filmemacher Salar Ghazi war damals mit einigen Tänzer*innen befreundet. Er sucht die Beteiligten auf, um die Ereignisse Revue passieren zu lassen und zu reflektieren. Erinnerungen und privates VHS-Material erzeugen ein komplexes Bild, welches das Lebensgefühl der Wendejahre lebendig werden lässt.
Quelle: 71. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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