Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Produktionsfirma
Alle Credits
Regie
Drehbuch
Dramaturgie
Kamera
Schnitt
Ton
Mitwirkung
Produktionsfirma
Produktionsleitung
Länge:
333 m, 29 min
Format:
16mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Titel
- Originaltitel (DD) Stell dir vor, du bist ein Baum
- Arbeitstitel (DD) Gerontologie
Fassungen
Digitalisierte Fassung
Länge:
27 min bei 25 b/s
Format:
DCP, 1:1,37
Bild/Ton:
Farbe, Mono
Original
Länge:
333 m, 29 min
Format:
16mm, 1:1,33
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Die Digitalisierung dieses Films wurde 2021 im Rahmen des Förderprogramm Filmerbe gefördert.
Das Förderprogramm Filmerbe (FFE) von BKM, den Ländern und FFA stellt seit dem 1. Januar 2019 für den Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung.
Für die abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme in diesem Förderprogramm stellt filmportal.de die jeweiligen Filmanfänge bereit. Eine Übersicht über alle geförderten Filme auf filmportal.de finden Sie hier.
Weitere Informationen unter www.ffa.de
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Der neben zahlreichen Werken der bildenden Kunst auch Amateurfilme hinterließ, Auszüge aus der Kompilation „Potsdam“ mit einzigartigen Bildern vom verheerenden Luftangriff auf seine Heimatstadt am 14. April 1945 hat Gabriele Rücker in die Schwarzsche Doku hineingeschnitten. Nach dem Abitur 1933 am Potsdamer Realgymnasium nahm Hubert Globisch an Aktzeichnungskursen des Potsdamer Kunstvereins teil, absolvierte aber eine kaufmännische Lehre bei der Deutschen Bank in Potsdam, bevor er sich bis Kriegsende 1945 dem neuen Medium Fernsehen zuwandte als Angestellter im Bereich Planung der Deutschen Reichspost. Zunächst als freiberuflicher Maler und Grafiker bei der Hager-Filmwerbung in Potsdam tätig, studierte er sechs Semester als Gasthörer bei Maximilian Debus an der Hochschule für bildende Künste Berlin und zwei Semester an der Meisterschule für Graphik und Buchgewerbe in Berlin-Friedrichshain.
Bereits 1946 war das einstige NSDAP-Mitglied Globisch im Berliner Zeughaus Unter den Linden in der „I. Deutschen Kunstausstellung der Deutschen Zentralverwaltung für Volksbildung in der Sowjetischen Besatzungszone“ vertreten, es folgten sechs Einladungen zu Bezirkskunstausstellungen in Potsdam und, als Höhepunkt seiner Karriere, die Teilnahme an der X. Kunstausstellung der DDR 1987/1988 in Dresden. Seinen Lebensunterhalt sicherte sich der Potsdamer zunächst als Gebrauchsgraphiker mehrerer DDR-Theater und bis in die 1980er Jahre durch Kunst am Bau bei verschiedenen Projekten in Brandenburg. Insgesamt 21 Jahre hat er als Kunstpädagoge gewirkt an der Beethoven-Oberschule in Babelsberg und am (heutigen) Humboldt-Gymnasium in Potsdam. Zudem leitete er mehrere Zeichenzirkel, zuletzt an der Volkshochschule, wo er auch kunstgeschichtliche Vorträge hielt.
Mit Joe Sachses Musik unterlegte Impressionen der Neustädter Havelbucht rahmen ein Porträt, das kaum eine Handvoll der Gemälde und Zeichnungen des mehrfach Ausgezeichneten präsentiert, sondern sich auf das pädagogische Wirken des Künstlers fokussiert in Gesprächen mit Hubert Globisch, seiner ebenfalls als Künstlerin und Kunstpädagogin tätigen zweiten Gattin Suse Ahlgrimm sowie mit auch nach zwanzig Jahren immer noch begeisterten Teilnehmern eines Projektes der Babelsberger Beethoven-Oberschule am Schillerplatz in der Friedrichstadt.
„Stell Dir vor, Du bist ein Baum“ lautete eine der ungewöhnlichen Aufgaben, die der Lehrer Globisch seinen Schülern im Zeichenunterricht stellte. „Dass sich die Älteren nicht vorstellen können, dass auch sie einmal jung gewesen sind, das ist der Fehler“ gibt Globisch zu Protokoll. Er hat dank begeisterter Eltern in freien Kursen etwa an der Volkshochschule oder anderen staatlichen Bildungseinrichtungen immer wieder Kinder seiner einstigen Schüler unterrichten können – auf seine sehr persönliche, menschenfreundlich-zugewandte Art ohne jeden Erfolgsdruck. Im Mittelpunkt des auf 16mm gedrehten Dreißigminüters steht ein inzwischen verblasstes Wandgemälde, dass einst eine Brandmauer zu einem Spielplatz hin verschönert hat – und heute nicht mehr existiert. Dieses ganz unbürokratisch ohne staatliche Unterstützung realisiertes Projekt seiner Zeichenklasse an der Beethoven-Oberschule in Absprache mit der Wohnungsbaugenossenschaft sorgt auch nach 20 Jahren für glänzende Augen der einstigen Schüler.
„Kunst ist wesentlich fürs Leben, zur Ausbildung des menschlichen Charakters, auch für die Verantwortung des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft“: Am Ende hat sich Hubert Globisch noch einmal dezidiert für die Stärkung der musischen Fächer im Schulunterricht ausgesprochen: das dort Erlernte stärke das Selbst und helfe über schwere Stunden hinweg. Wann das DDR-Fernsehen seinen inzwischen vom TV-Sendeband digitalisierten HFF-Film ausgestrahlt hat, vermochte Regisseur Bodo Schwarz bei der Kinopremiere am 23. Januar 2022 innerhalb der von Sammlungsleiter Ralf Forster kuratierten Reihe „Brandenburgisches Filmerbe entdecken“ im Filmmuseum Potsdam nicht zu sagen.
Pitt Herrmann